Die Orgasmus-OP
München - Mysterium G-Punkt: In anatomischen Büchern sucht man vergeblich nach der erogenen Zone, in der die weiblichen Orgasmen schlummern sollen. Auch die Wissenschaft streitet, ob es dieses etwa münzgroße Areal, das nach dem deutschen Arzt Ernst Gräfenberg benannt ist, überhaupt gibt. Doch für viele Sexualtherapeuten und Ärzte gilt er als ein weibliches Lustzentrum schlechthin.
Davon ist auch der Münchner Schönheits- und Intim-Chirurg Stefan Gress überzeugt. „Nach meiner Erfahrung bei über 3000 Frauen sind die meisten dort besonders stimulierbar.“ Das heißt aber noch lange nicht, dass sie beim Geschlechtsverkehr zum Orgasmus kommen.
Mit dem Ziel, die Lust zu steigern, bietet der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Unterspritzungen mit Eigenfett (ab 2400 Euro) oder Hyaluronsäure (ab 1700 Euro), einer synthetischen Gelenkflüssigkeit, an. Sie polstern den G-Punkt künstlich auf und vergrößern die Zone um etwa das Doppelte.
„Die Stimulation beim Geschlechtsverkehr ist nun mal sehr abhängig vom Reibungsgrad. Es ist eine schöne Erfahrung, wenn so ein kleiner Kick hilft“, sagt Stefan Gress. Seine Erfahrungen mit Korrekturen bei Männern in Sachen Luststeigerung waren dagegen weniger erfolgreich: „Auch wenn ein Mann eine Penisverlängerung um zwei Zentimeter toll findet, für den Lustgewinn bringt’s nicht viel. Und dicker machen geht nicht.“
Hyaluronsäure löst sich nach spätestens zwei Jahren wieder auf, das Eigenfett schrumpft um die Hälfte. Gress: „Einige Patientinnen lassen sich bei der Botox-Behandlung den G-Punkt immer gleich mitmachen.“
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