"Die Null": Münchens neuer und ganz besonderer Biergarten
München - "Als Oberbürgermeister überlegt man ja schon, ob man wo hingeht, wo eine große Null drübersteht", scherzt Dieter Reiter (SPD) am Mittwochnachmittag am Karl-Stützel-Platz. Das Kunstwerk "Der Ring" hier wirkt fast wie ein riesengroßes Logo für den alkoholfreien Biergarten "Die Null". Nachdem die Teenager-Band BOK ein paar Rocksongs gespielt hat, weiht der OB ihn offiziell ein. Die Idee dazu hatte Florian Schönhofer.
Er betreibt in der Nähe das Café Kosmos und das Bufet und hat sich mit David Boppert von der Münchner Kultur GmbH (u.a. Lange Nacht der Münchner Museen) und Christian Lehner, Wirt des Park Cafés, im angrenzenden Alten Botanischen Garten, zusammengetan. Alle drei waren überzeugt davon, dass ein Ort, an dem man Kultur genießen kann, ohne Alkohol zu trinken, zwischen der Baustelle am Hauptbahnhof und dem bislang recht problematischen Alten Botanischen Garten viel Positives bewirken kann.

"Das ganze Revier hier ist eigentlich wunderschön"
Christian Lehner betreibt das Park Café dort schon seit 18 Jahren und findet: "Das ganze Revier hier ist eigentlich wunderschön. In den letzten Jahren leider nicht ganz so sehr." Das liegt nicht nur an den vielen Baustellen, sondern vor allem am Publikum, das sich hier gerne aufhält.
Und das soll sich nun ändern. Reiter sagt: "Wir hoffen, dass ab sofort die nicht mehr kommen, die wir hier nicht haben wollen: Drogendealer, Alkoholkranke und Junkies." Diese sollen sich natürlich nicht auflösen, aber man müsse überlegen, wie man andere Möglichkeiten finden kann, um ihnen zu helfen.
Eine eigene Taskforce hat sich für den Karl-Stützel-Platz ein Konzept überlegt und Sponsoren gesucht. Die Augustiner Brauerei zum Beispiel und das Charles Hotel gleich nebenan in der Sophienstraße. General Manager Florian Steinmaier freut sich, wenn sich der Platz hier bald mit Menschen füllt. Zum Beispiel auch mit den Schülern des Luisen-Gymnasiums direkt gegenüber.
Alkoholfreier Biergarten: Konsumzwang gibt es in der Null nicht
Konsumzwang gibt es in der Null nicht. Ein Team von Christian Lehner kümmert sich um Kaffee und Süßes, es gibt einen Eisstand und das Team vom Café Kosmos schenkt alkoholfreies Bier (Marke je nach Verfügbarkeit), Cocktails ohne Prozente und Limo aus. Essen darf jeder selbst mitbringen. Ein Cappuccino kostet 3,50 Euro. Derzeit gibt es alkoholfreies Augustiner ebenfalls für 3,50 Euro und ein Virgin Mojito kostet 8,50 Euro. Was von den Einnahmen übrig bleibt, möchten die Wirte an das Spielhaus in der Sophienstraße spenden.

Sportgeräte stiftet die Stadt München. Derzeit denke man noch über eine Skaterbahn und ein Streetball-Feld nach, sagt Reiter. Das Kulturprogramm ist vielfältig von jungen Bands bis zum Chor des Münchner Amtsgerichts.
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