Die neue KVR-Truppe: Eine Gefühls-Polizei

In München kann man an jeder Ecke Polizei sehen – wie sie im Mannschaftswagen vorbeifährt. In der U-Bahn ist fast nie eine Streife im Abteil, zu Fuß unterwegs abseits der Innenstadt auch nicht. Dabei wäre genau das wichtig: Polizisten, die einfach nach dem Rechten sehen, ansprechbar sind, wo Nachbarn etwas seltsam vorkommt.
Jetzt schafft die Stadt eigene Fußstreifen. Mit Schwarzen Sheriffs sollen sie nichts zu tun haben. Sondern: freundlich sein. Ansprechbar. Präsent an Brennpunkten. Ein seltsames Konzept. An Kriminalitätsschwerpunkten muss die Polizei eingreifen. Der Politik ging es aber um Anderes: das Unsicherheits-Gefühl der Bevölkerung.
Das ernst zu nehmen – und nebenbei ein Auge auf Party-Probleme und Straßen-Dreck zu haben – ist natürlich in Ordnung. Die Stadt hat schon sinnloser Geld ausgegeben. Das Konzept wird trotzdem an Grenzen stoßen. Die Stadt-Sheriffs dürfen zum Beispiel nur an klar benannte Orte. Naheliegend, dass die Drogenszene einfach um die nächste Ecke ausweicht. Wo eh wieder nur die Polizei ran darf. Und auch beim Dreck wäre ein anderer erster Ansatz besser gewesen: mehr Aschenbecher auf Münchens Gehwegen statt neuer Strafkataloge.
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