Die Münchner zieht’s raus

MÜNCHEN - Ansturm auf die Berge. Aber auch in vielen Biergärten wurden die Plätze am Wochenende knapp. Welche Folgen das Traum-Wetter im Freistaat hatte . . .
Die Gretchenfrage stellte sich spätestens nach dem Aufstehen: Soll ich in die Berge – oder doch lieber in den Biergarten? Wer sich am Wochenende für erstes entschied, der war dort zumindest nicht allein: „Auf einigen Wanderwegen ging’s zu, wie in der Fußgängerzone“, sagte Thomas Altendorfer von der Rettungsleitstelle Weilheim. Der Ansturm war gewaltig.
Besonders problematisch daran: Viele Bergwanderer unterschätzten den früheren Sonnenuntergang – und kamen in Not. An der Notkarspitze musste die Bergwacht am Samstagabend zwei Wanderern bei einbrechender Dunkelheit den Weg ins Tal zeigen. Am Jochberg verliefen sich am Abend vier Bergsportler. Auch sie konnten gerettet werden.
Auf der Rotspitze verunglückte dagegen ein 56 Jahre alter Mann, der beim Abstieg stolperte und über ein Geröllfeld rund 40 Meter abstütze. Der Mann konnte zwar mit einem Rettungshubschrauber geborgen werden, die Hilfe kam jedoch zu spät. Auch in Lenggries stürzte ein Mountainbiker auf der Abfahrt schwer. „Ansonsten verzeichneten wir bei den Wander-Unfällen hauptsächlich Verstauchungen“, sagte Altendorfer.
Schmerzfreier ging’s in Münchens Biergärten zur Sache. Einziges Problem dort: Im Trubel einen freien Platz zu finden. Einige Freiluft-Oasen platzten am Sonntag aus allen Nähten. Plätze waren rar. Aber das sind die Münchner ja noch vom Oktoberfest gewöhnt...
D. Aschoff