Die Münchner Residenz wird zur Rekord-Residenz
München - Die Monarchie der Wittelsbacher ist längst dahin, doch ihre prächtigen Bauten überdauern. Eins der besten Beispiele ist die Residenz, die über 400 Jahre Wohn- und Regierungssitz der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige war.
Und die erlebt einen Rekord: Vor drei Jahren, im Sommer 2016, haben 328.000 Menschen das Residenzmuseum besucht. Das war damals Rekord. Und vergangenes Jahr? 393.695! Ein neuer Rekord.
Die gesamte Residenz, also Museum, Cuvilliés-Theater (107 873 Besucher) und die Schatzkammer (19 037 Besucher), kommen 2019 sogar auf 521.417 Besucher.
Münchner Residenz hinter Neuschwanstein am meisten besucht
Die Residenz München "mit ihren abwechslungsreichen Räumen und Einrichtungen" verzeichnete damit einen Besucherrekord, teilt das Ministerium mit. Dabei ist die Anlage selbst schon ein Rekordhalter: "Mit etwa 570.000 Kubikmetern umbautem Raum gehört sie als größte urbane Schlossanlage Deutschlands zu den bedeutendsten Kulturstätten Bayerns", so Heimatminister Albert Füracker (CSU) gestern.
Ines Holzmüller von der Bayerischen Schlösserverwaltung teilt der AZ mit: "Wir freuen uns, dass seit der Wiedereröffnung des Königsbaus 2018 nach mehrjähriger Restaurierung und Sanierung die Residenz München einen deutlichen Besucherzuwachs verzeichnen konnte."
Damit liegt die Residenz sogar vor den Ludwig-Schlössern Linderhof und Herrenchiemsee. Freilich, an Neuschwanstein mit seinen rund 1,44 Millionen Besuchern kommt die Residenz nicht vorbei.
Heimatminister lobt hohe Besucherzahlen in Bayerns Schlössern
Zumal ein anderer Münchner Besuchermagnet im Nordwesten weniger Anziehung als im Vorjahr ausübte: Im Schloss Nymphenburg waren 323.575 und damit gut 11.500 Besucher weniger als 2018. Auch das Marstallmuseum hatte rund 5000 Besucher weniger und die Nymphenburger Parkburgen wollten nur 104.376 Besucher sehen (im Vorjahr waren es 113.920). Insgesamt haben Bayerns Burgen und Schlösser vergangenes Jahr mehr als 5,18 Millionen Gäste besucht, im Vorjahr waren es 5,35.
Füracker lobt dennoch das "sehr hohe Niveau" der Besucherzahlen und sagt, die Kulturgüter seien "ein wichtiger Fremdenverkehrs- und Wirtschaftsfaktor". Die Einnahmen der Schlösserverwaltung stiegen um rund 1,9 Millionen Euro auf rund 66,9 Millionen Euro. Jedoch betrugen die Ausgaben für das operative Geschäft etwa 78,3 Millionen Euro.
Bis 24. April sind übrigens im Raum 66 in der Residenz noch in der Studio-Ausstellung der Archäologischen Staatssammlung antike Gemmen aus Bayern zu sehen.
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