Die Münchner Grünen haben neue Chefs
München - Ursula Harper (54) ist "superoptimistisch". Die neue Stadtvorsitzende der Grünen sagt, es könne möglich sein, dass ihre Partei alle vier Münchner Direktmandate bei der Bundestagswahl gewinnt. Sie verweist auf die Grünen-Direktmandate bei der Landtagswahl, an die vorher auch kaum einer geglaubt hat.
Die Grafikerin ist gemeinsam mit Joel Keilhauer (28) auf dem Stadtparteitag am Samstag zur neuen Vorsitzenden gewählt worden. Die Bundestagswahl nennen beide im AZ-Gespräch als oberste Priorität ihrer künftigen Arbeit.
Komfortabler Vorsprung für Ursula Harper
Die Wahl selber war durchaus spannend. Während Harper mit 79 Prozent einen komfortablen Vorsprung auf ihre Konkurrenz hatte, musste Keilhauer zittern. Mit 51 Prozent der Stimmen fiel sein Wahlerfolg sehr knapp aus.
Ob ihn das belastet? "Nein. Ich freue mich, dass ich mit Arne Brach im Vorstand zusammenarbeiten kann." Tatsächlich wurde sein Konkurrent als Beisitzer ebenfalls in den Vorstand gewählt. Schatzmeisterin ist Cosima Pfannschmidt.
Zitterpartie für Joel Keilhauer
Der Stadtparteitag selber war angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen eine organisatorische Herausforderung.
Die Versammlung in der kleinen Olympiahalle wurde beim Wahlgang in zwei Gruppen aufgeteilt, deren auf Abstand bedachte Wege vorgeschrieben waren.
Auf einer Wiese vor der Halle verfolgten weitere 60 Mitglieder den Parteitag. Neben dem Parteivorstand wurden auch die Bundes- und Landesdelegierten gewählt.
Verkehrswende und antirassistische Bündnisarbeit
Wie Harper will auch der gelernte Kinderpfleger Keilhauer im Bundestagswahlkampf herausarbeiten, "dass unsere vier die Besten sind". Inhaltlich ist ihm neben der antirassistischen Bündnisarbeit die Mobilität ein wichtiges Thema: "Wir wollen zeigen, dass wir die Verkehrswende hinkriegen."
Harper und Keilhauer lösen Stadtrat Dominik Krause und die Landtagsabgeordnete Gülseren Demirel ab, die nur anderthalb Jahre (Krause) und ein Jahr (Demirel) im Amt waren.