Die Münchner Green City AG ist pleite

München - Wenn es um Beete am Straßenrand, um Radwege oder Klimaschutz geht, dürften viele Münchner den Namen "Green City" schon einmal gehört haben.
Insolvenz der Green City AG nun offiziell
Was manche aber wohl nicht wissen: Neben dem Verein, der Sitzmöbel aufstellt und Lastenräder verleiht, gibt es auch noch eine Green City Aktiengesellschaft, die Windparks und Solaranlagen baut. Diese AG ist pleite. Am Montag hat sie den Insolvenzantrag beim Amtsgericht München gestellt.
Nun wird ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. "Er wird sich jetzt die wirtschaftliche Ausgangslage genau anschauen und Sanierungsoptionen prüfen", antwortet Martin Betzold, der Pressesprecher der Greencity AG. Was sind die Folgen der Pleite?
Bei der Green City AG sind zirka 120 Mitarbeiter beschäftigt. Zu der Frage, wie es mit ihnen weitergeht, werde der Insolvenzverwalter Stellung nehmen, so Betzold.
Aus für den Windpark im Ebersberger Forst?
Auch, ob die Pleite gleichzeitig das Ende des Windparks, den die Green City AG im Ebersberger Forst plant, bedeutet, kommentiert Betzold nicht. Fünf Windräder wollte Greencity in dem Wald errichten. Erst diesen Mai entschied ein Bürgerentscheid, dass das Projekt weiterverfolgt wird. Nun stehen die konkreten Planungen an.
Hauptanteilseigner (mit etwa 53 Prozent) der AG ist der Greencity Verein. Drohen ihm nun auch Zahlungsschwierigkeiten? Laut einer Pressemitteilung des Vereins habe die Insolvenz keinen Einfluss auf die Arbeit und Handlungsfähigkeit des Vereins: "Wir setzen unsere Aktivitäten uneingeschränkt weiter fort", heißt es dort weiter.
Doch der Verein bedauere die Situation: "Wir haben in den letzten Wochen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diese Entwicklung abzuwenden."
Dass das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten geraten ist, war bereits seit Dezember bekannt. Da hatte die AG darüber informiert, dass sie erwartet, dass unter anderem wegen Umsatz- und Ertragsausfällen ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 eingetreten ist.
Der Insolvenzantrag sei nun notwendig geworden, weil bereits weit fortgeschrittene Gespräche mit Investoren nicht abgeschlossen werden konnten, heißt es in einer Pressemitteilung.