Die möglichen Nachfolger: Udes neue Kronprinzen

Brigitte Meier und Dieter Reiter – diese Namen für den OB-Posten bringt Christian Ude nun ins Spiel. Neben seiner Nachfolge gibt’s weitere Baustellen: Die Kliniken, die SPD und Olympia 2018
von  Abendzeitung
Christian Ude, Brigitte Meier, Dieter Reiter
Christian Ude, Brigitte Meier, Dieter Reiter © abendzeitung

MÜNCHEN - Brigitte Meier und Dieter Reiter – diese Namen für den OB-Posten bringt Christian Ude nun ins Spiel. Neben seiner Nachfolge gibt’s weitere Baustellen: Die Kliniken, die SPD und Olympia 2018

Der Stadtrat hat Ferien. Doch OB Christian Ude (SPD) muss noch auf vielen Baustellen die Probleme abarbeiten. Er weiß um ihre Brisanz für sich und die Stadt: Die Kliniken, der Wirbel um die Olympiabewerbung, der Zustand der Münchner SPD und seine OB-Nachfolge.

Baustelle Nachfolger: „Die Münchner SPD muss zur Marke werden“, sagt Ude. „Das kann sie nur durch Persönlichkeiten, die sie repräsentieren.“ Daran hängt auch das Schicksal seines Nachfolge-Kandidaten. Und wer folgt 2014 auf die berühmte Marke „Ude“? Man kann schon nicht mehr zählen, wie oft er einen Kandidaten präsentieren wollte. Neues Datum: Frühjahr 2012.

Jetzt gibt es mit den neuen Referenten Brigitte Meier (45) und Dieter Reiter (52) zwei Neue. Ude: „Ich sehe mit Vergnügen, wie der Kreis der Persönlichkeiten immer größer wird.“ Erstmals nennt er die Sozialreferentin Brigitte Meier, „die immer schon eine charismatische Persönlichkeit war“. Sie war lange ein SPD-Jungstar, galt als ideale Bürgermeisterin (aber Christine Strobl wurde gewählt). Doch die robuste, sehr kompetente und engagierte Niederbayerin verschwand bei Polit-Ränken in der Versenkung. Jetzt ist sie wieder da.

Neu ist auch der bodenständige Wirtschaftsreferent Dieter Reiter, der sich in seinem ersten Amtsjahr überparteilich Respekt und Ansehen verschafft hat. Doch Reiter hat oft gesagt, er wolle das Amt nicht, das habe er seiner Frau versprochen. Ude: „Allein das befähigt ihn schon, in den engeren Kreis zu kommen. Einer der jetzt sagt, ich hebe den Finger, nur damit die CSU auf ihn eindreschen kann und die Medien ihn auseinander fieseln, dem würde es an taktischem Geschick fehlen.“

Kompetent aber in anderen wichtigen Ämtern seien auch Florian Bieberbach (soll Stadtwerkechef werden), Messechef Klaus Dittrich und der Oberpfälzer und Münchner DGB-Chef Christoph Frey (33). Andere Kandidaten: Unterbezirkschef Uli Pfaffmann, Fraktionschef Alexander Reissl und Julian Nida-Rümelin.

Baustelle SPD: Um die Wahlen zu gewinnen, braucht es eine starke „Marke“ SPD. Ude: „Die erste Bedingung für den Erfolg ist, dass man ihn überhaupt will!“ Doch diesen Siegeswillen hat er schon früher vermisst. Über den Erfolg der Stadtratswahl 2014 entschieden vorher die Landtags- und Bundestagswahl 2013: „Wenn wir da einen Nackenschlag bekommen, sehen die Chancen sehr viel schlechter aus.“ Deshalb fordert Ude von der Partei, sie müsse sich stärker profilieren: „Die Münchner SPD muss die Partei der Zukunftsfragen sein. Man wird nicht aus Dankbarkeit für die Vergangenheit gewählt, sondern nur, wenn sich die Wähler für die Zukunft etwas von dieser Wahl versprechen.“

Baustelle Olympia: In München läuft alles nach Plan, doch in Garmisch herrscht Chaos, weil Grundstückseigner streiken. Ude ist zuversichtlich: Am Freitag war IOC-Präsident Jaques Rogge in München, um die Schieß-WM zu eröffnen. So etwas gab es noch nie. „Wir kennen das auch von anderen Kandidaturen“, sagte Rogge dem Bayerischen Rundfunk. „Es bleibt noch ein Jahr, um Lösungen zu finden. Ich bin sicher, dass am Ende die breite Bevölkerung die Kandidatur unterstützen wird.“

Baustelle Kliniken: Am Montag wird der Aufsichtsrat der städtischen Klinikum GmbH einen dritten Interims-Geschäftsführer wählen, drei Geschäftsführer waren wegen des Hygiene-Skandals entlassen worden. Es soll möglichst ein Arzt sein. Und: Das Klinikum sucht mit Übertarifangeboten neue Mitarbeiter fürs Sterilgut.Willi Bock

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