Die Lange Nacht der Münchner Museen
München - Am Samstag zeigen insgesamt 96 Museen, Sammlungen und Galerien von 19 bis 2 Uhr ihre Schätze – und bieten darüber hinaus ein besonderes Programm, das es exklusiv zu dieser späten Stunde zu sehen gibt.
Erstmals wird es eine offizielle Eröffnungsfeier mit Finanzminister Markus Söder um 18 Uhr am Odeonsplatz geben. Vom Knotenpunkt Odeonsplatz aus können dann alle Museumsgänger bequem mit den fünf Shuttlebus-Linien der MVG eine Museumstour wählen oder sich einfach zu Fuß auf den Weg machen.
Natur & Technik
Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf den Themen Technik, Naturwissenschaft und Mobilität. Dabei lohnt sich der Publikumsmagnet Deutsches Museum in diesem Jahr besonders, denn zum letzten Mal können hier alle Bereiche besucht werden, bevor es in die große Umbauphase geht. Dazu gibt es ein Kulturprogramm am Gärtnerplatz, auf dem es ein Ballett zwischen Flugzeugen geben wird, Musiker beweisen sich auf der historischen Instrumentensammlung und Museumsdirektor Heckl selbst wird voraussichtlich um 19.30 Uhr zusammen mit seiner Band auftreten.
Mobilität erleben kann man auch mit dem Unternehmen MAN Truck & Bus, das anlässlich seines 100-jährigen Bestehens auf dem Odeonsplatz vier Oldtimer aus den 60er und 70er Jahren präsentiert. Besonderes Highlight ist hier der MAN Cabrio-Truck, in dem der FC Bayern seine Meisterschaften feiert – nicht nur für Fußballfans eine einmalige Foto-Gelegenheit. Mit einem eigenen Oldtimer-Shuttle können die Besucher außerdem bequem zu den MAN Truck & Bus Foren nach Karlsfeld gelangen.
Technikbegeisterte bewundern gleich nebenan im Museum MTU Aero Engines Unikate aus der Welt des Motorflugs. Weitere naturwissenschaftliche Anlaufstellen sind unter anderem das Museum Mensch und Natur im Schloss Nymphenburg mit einem neuen Erdbebensimulator oder der Botanische Garten.
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Kunst & Kultur
Neben aller Technik soll natürlich auch die Kunst nicht zu kurz kommen: Die Glyptothek, das Lenbachhaus, die Pinakotheken, das Museum Brandhorst, das Haus der Kunst und viele weitere öffnen auch in diesem Jahr wieder ihre Türen.
Aber es lohnt auch ein Blick in kleinere Ausstellungshäuser: In der Rathausgalerie Kunsthalle präsentieren sich Frankfurter Künstler in der Ausstellung „Frankfurt, best of“; im Kunstraum München (Holzstr. 10) gibt es die Preview von Agnes Jänschs Installation „The Film inside your head“, in dem sie sich mit Seh-und Hörgewohnheiten sowie sozialen Normen auseinandersetzt. Und in der Nymphenburger Straße 26 präsentiert Maximilian Koch in der Ausstellung „Herbstlichter“ sechs junge Künstler, die das Zusammenspiel von Raum und Licht in dieser speziellen Jahreszeit inszenieren.
Mode
Um Modeschöpfung, eine Kunst für sich, wird es in der Ausstellung „Jürgen Rose: Nichts ist so lebensfüllend wie das Theater“ gehen, die das Deutsche Theatermuseum in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste im Königsbau zeigt. Zu sehen sind (zum letzten Mal an diesem Wochenende) über 180 Originalkostüme des Bühnen- und Kostümbildners Jürgen Rose, der sowohl für Ballett als auch Oper und Schauspiel tätig war. Um 20 und 22 Uhr wird der Bühnenausstatter selbst vor Ort sein.
Zum ersten Mal bei der Langen Nacht der Museen dabei ist der Espace Louis Vuitton, der sich mit „Predestined Colour Waves“ der US-amerikanischen Künstlerin Sheila Hicks widmet. Diese kreiert aus formbaren, weichen Materialien handgewebte Miniaturen, Flachrelief-Paneele oder monumentale Installationen. Über den gesamten Abend werden individuelle Einzelführungen angeboten.
Historisches
Auch unter den Ausstellungen, die sich mit historischen Ereignissen und Epochen auseinandersetzen, sind viele Lange-Nacht-Neuzugänge: Die Histonauten widmen sich im Kloster Sankt Bonifaz am Königsplatz dem Mann, ohne den es wahrscheinlich gar keine „Lange Nacht der Museen“ in München geben würde: König Ludwig I. von Bayern machte die Stadt zu einem Mekka der Museen und ist in der Benediktinerkirche beigesetzt. Um 21, 23 und 1 Uhr wird es Totenwachen an seinem Sarkophag geben, begleitet von Texten und Orgelmusik sowie einer anschließenden Führung durch das Kloster, die exklusive Einblicke in den Alltag der Mönche bietet.
Mit einem dunklen, aber wichtigen Kapitel der deutschen Geschichte beschäftigt sich das NS-Dokumentationszentrum, das ebenfalls zum ersten Mal dabei ist. Auf vier Etagen können sich die Besucher mit dem Nationalsozialismus in der „Hauptstadt der Bewegung“ auseinandersetzen und gehen der Frage nach, warum ausgerechnet München eine so große Rolle gespielt hat.
Vertieft werden kann das Gesehene an den vier digitalen Medientischen im Lernforum, wo Inhalte nachrecherchiert oder Zeitzeugeninterviews in Ruhe angehört werden können. Auch das Sudetendeutsche Haus und das Haus des Deutschen Ostens nehmen erstmals an der langen Nacht teil.
Von A nach B
Wer in der Museumsnacht Kultur am liebsten zu Fuß genießen möchte, kann dies bei einem der kunsthistorischen Stadtrundgänge tun. Für alle anderen gibt es zahlreiche besondere Gefährte, mit denen sie durch die Nacht befördert werden:
Die S-Bahn bietet erstmals eine Fahrt mit einem historischen Museumszug von 1969 an. Das „Rollende Museum“ besteht aus Oldtimern und verkehrt zwischen Deutschem Museum und dem Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe.
Die MVG Museumstram bietet zudem zwischen 20 und 1 Uhr eine entspannte Stadtrundfahrt, bei der die Fahrgäste von ausgebildeten Stadtführern über Münchens Geschichte und die Museen entlang der Strecke informiert werden.
Tickets und allgemeine Informationen
Ticket 15 Euro, gilt als Eintrittskarte für einen Erwachsenen und bis zu vier Kinder sowie für das MVV-Gesamtnetz; in allen beteiligten Häusern und ab 12 Uhr am Kassenzelt Odeonsplatz.
MVG-Shuttlebusse: 18.45-2 Uhr, Zehn-Minuten-Takt, Startpunkt Odeonsplatz, Tour zentral (Linie 90), Innenstadt (Linie 91), West (Linie 92), Schwabing (Linie 93) und Ost (Linie 94).