Die Kameras ziehen um

Videoüberwachung soll jetzt die Drogenszene am Sendlinger Tor vertreiben – doch es gibt noch weitere Problem-Plätze
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Ein Problemplatz: Sendlinger Tor hier trefen sich oft auch Leute aus der Alkoholiker-Szene. Oft gibt es Streit. Jetzt hetzte ein Paar sogar seine Hunde auf zwei Polizisten
dpa Ein Problemplatz: Sendlinger Tor hier trefen sich oft auch Leute aus der Alkoholiker-Szene. Oft gibt es Streit. Jetzt hetzte ein Paar sogar seine Hunde auf zwei Polizisten

MÜNCHEN - Videoüberwachung soll jetzt die Drogenszene am Sendlinger Tor vertreiben – doch es gibt noch weitere Problem-Plätze

Drogen, Alkohol, Prügeleien und Belästigungen – am Sendlinger Tor Platz herrschen schlimme Zustände, sagt die Münchner Polizei. 314 Straftaten wurden dort im vergangenen Jahr registriert, elf Prozent mehr als noch 2008. Nun wollen Stadt und Polizei einschreiten. Und zwar mit Videoüberwachung.

„Fakt ist: Wir haben ein Problem an einem der zentralsten Plätze der Landeshauptstadt“, sagt Robert Kopp, Vizepräsident der Polizei. Ursache des Problems sei die Drogen- und Alkoholszene, die sich am Sendlinger Tor, Nussbaumpark und Herzog-Wilhelm Platz angesiedelt habe.

Zuvor hatte diese Klientel ihre Basis am Orleansplatz in Haidhausen. Als 2007 die Polizei dort drei Kameras installierte, ging die Kriminalität rasant zurück. Kopp erklärt: „Wir konnten den Platz den Bürgern zurückgeben.“

Die Szene wanderte daraufhin zum Sendlinger Tor – nun machen die Kameras den Umzug mit. Die selben Geräte, die am Orleansplatz installiert sind, werden Anfang Juni am Sendlinger Tor aufgebaut. Kostenpunkt: 35000 Euro. Kritik kommt von den Stadtrats-Grünen: Es sei keine nachhaltige Lösung, die Szene von einem Platz zum nächsten zu treiben. „Wir wollen keine flächendeckende Videoüberwachung“, erklärt KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle. Die Überwachung bleibe „zeitlich begrenzt“.

Nicht nur der Sendlinger Tor ist ein „Hot Spot“. Das Sicherheits- und Aktionsbündnis Münchner Institutionen (SAMI), bestehend aus Polizei und Stadt, hat noch weitere Problem-Plätze erkannt:

Maximiliansplatz

Hat sich zu einem rauen Pflaster entwickelt. Regelmäßig Belästigungen und Ruhestörungen von Nachtschwärmern, die am Wochenende auch in der Sonnenstraße feiern. Besonders erschreckend: deutlicher Anstieg der Gewaltkriminalität, insgesamt 127 Fälle 2009.

Gärtnerplatz

Kaum Gewalt, dafür 18 Diebstahls-Delikte (2009). Problematisch laut SAMI: „Belästigung der Anwohner durch den Geräuschpegel.“

Hauptbahnhof

Noch immer der klassische Treffpunkt der Alkohol- und Drogenszene. Bilanz 2009: 270 Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs, 2903 Platzverweise, 140 Personen wurden in Gewahrsam genommen.

Pasinger Bahnhofplatz

Kleine Alkoholszene, die für Störungen sorgt, wie etwa die Vermüllung des Platzes. rke

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