Die Hundesitterin

Von Diana Iljine*
Ich habe generell wenig Freizeit und plane sehr genau, wie ich die nutze. Ich würde zum Beispiel nie auf die Idee kommen, am Wochenende groß einzukaufen, das erledige ich morgens oder abends unter der Woche.
Am Wochenende unternehme wir viel mit meiner Tochter Elena (11). Sie kann gut mit Tieren und nimmt immer wieder die Hunde von Nachbarn und Bekannten in Pflege. Wir füttern sie, geben ihnen Medizin und gehen mit ihnen spazieren, etwa in den Nordteil des Englischen Gartens oder in die Pupplinger Au. Wir machen das das ganze Jahr über und ich bilde mir ein, dass ich so noch eine Weile um einen eigenen Hund herumkomme.
Ist kein Vierbeiner bei uns zu Gast, gehen wir an einem Samstagvormittag häufig in eines der wunderbaren Museen in der Stadt. Die sind um die Zeit ja noch nicht so voll. Ich liebe zahlreiche Museen, ganz besonders aber das Haus der Kunst mit seiner besonderen Atmosphäre, der Sammlung Goetz und den vielen wechselnden Ausstellungen.
Mir gefällt auch die Goldene Bar im Haus der Kunst, schon, weil der Service hier erstklassig ist. Ich kann ja nichts weniger ausstehen als eine Bedienung, die sagt: „Tut mir leid, wir sind heute leider ein wenig unterbesetzt.“
Ich mag auch die Pinakothek der Moderne und die Neue Pinakothek. Dort haben wir neulich die Ausstellung „M wie Mythen, Märchen, ...“ angeschaut, die kam gerade bei Elena sehr gut an.
Freitagsabends treffen wir uns öfters mit Freunden und deren Familien im Ungererbad oder im Dantebad. Das Dantebad ist gerade im Winter für die Kinder ein Erlebnis, weil man dort noch im beheizten Außenbecken schwimmen kann – bei Nebel.
Ansonsten schaue ich mir am Wochenende Filme an, sobald die Kleine abends im Bett liegt. Gute Streifen schaue ich mir auch gerne noch mal im Kino an, wie zum Beispiel meinen diesjährigen Lieblingsfilm „Wir wollten aufs Meer“. Ich mag das City, das Theatiner und das ABC-Kino, aber auch das Filmmuseum im Stadtmuseum. Dort zeigen wir beim Festival der Filmhochschulen ab 11. November eine Woche lang die besten Kurzfilme des internationalen Regienachwuchses.
Will meine Tochter nun aber „Madagascar 3“ sehen, dann findet man uns im CinemaxX oder im Mathäser. Popcorn gibt es dann natürlich auch.
Am Sonntag gehen wir gerne brunchen, etwa in der Reitschule, noch viel lieber aber im Victorian House in der Frauenstraße. Dort genehmige ich mir dann Scones – oder eine wahre Kalorienbombe: Egg Benedicts, pochierte Eier mit Sauce Hollandaise und Schinken auf Toast.
Das beste Schnitzel der Stadt macht meiner Meinung nach das Cohen’s in der Theresienstraße. Empfehlen kann ich auch das Restaurant Nr. 5 in der Hochstraße , die haben eine vorzügliche Küche. Und das Hofbräuhaus. Was ja viele nicht wissen, ist, dass man oben sehr exquisit essen kann, gerade, wenn man Freunde aus dem Ausland zu Besuch hat.
* Diana Iljine (47) ist die Chefin des Münchner Filmfests. Gerade bereitet sie das Festival der Filmhochschulen vom 11. bis 17. November 2012 vor.