Kommentar

Die grüne Wohnungspolitik: Der Grünen offene Flanke

Der AZ-Lokalchef über die grüne Wohnungspolitik.
von  Felix Müller
Der Solar-Ausbau hat sich verdoppelt, das freut die Bürgermeisterin.
Der Solar-Ausbau hat sich verdoppelt, das freut die Bürgermeisterin. © Daniel von Loeper

München - Man muss nicht jedes kleine Scharmützel zwischen Grünen und SPD im Rathaus ernstnehmen. Doch wenn es um das Mega-Thema Wohnen (und, gelegentlich: um Industriearbeitsplätze und Autofahrer) geht, steckt tatsächlich ein strategisches Kalkül hinter den Spitzen, die die SPD in Richtung Koalitionspartner sendet.

Die Grünen müssen glaubhafter werden

Denn das ist die offene Flanke der Grünen. Sie werden nicht glaubwürdig damit verbunden, die Sorgen der (vermeintlich) ganz normalen Leute ernstzunehmen. Wollen sie ihre Position als Nummer 1 bei Wahlen in München dauerhaft halten, müssen sie das ändern. Gerade am bezahlbaren Wohnraum, traditionell Herzensthema der SPD, führt für Grün kein Weg vorbei - zumal in Zeiten, in denen es für sehr viele Menschen noch enger wird.

Die Öko-Partei mag nicht mehr nur mit Lastenrad-Förderung, Radlwegen und Sonnenenergie-Ausbau verbunden werden. Ihr gestriger Vorstoß war offenbar nicht mit dem Partner abgestimmt. Mei, hätte die SPD vielleicht genauso gemacht. Die grün-rote Koalition zieht derzeit Halbzeit-Bilanz. Doch teils wirkt es, als mache immer noch jeder Walkampf für sich selbst. Oder: schon wieder.

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