Die große Trachtenschau
Fast 9000 Teilnehmer aus halb Europa sind beim sieben Kilometer langen Zug durch die Stadt dabei. Zehntausende Zuschauer an den Straßen rundum begeistert.
MÜNCHEN Das hat gepasst: Auch wenn’s herbstlich frisch war beim Trachten- und Schützenumzug am Sonntag – zumindest schien die Sonne, als fast 9000 Trachtler, Schützen, Fahnenschwinger und Musikanten gut sieben Kilometer durch die Stadt zogen. „Ein Wetter nach Maß“, schwärmte ein Umzugs-Teilnehmer beim Zieleinlauf auf der Theresienwiese. „Unterwegs ist einem schon warm geworden.“
Den Auftakt auf dem Zugweg von der Maximilianstraße über den Odeonsplatz zum Stachus machten berittene Polizisten, gefolgt von Fahnenschwingern aus Konstanz. Und dann kam vor den Ehrenkutschen mit OB Christian Ude und Ministerpräsident Günther Beckstein das Münchner Kindl Stefanie Krätz hoch zu Ross.
Blasmusik, alte Kostüme, festlich geschmückte Wagen, immer wieder bejubelte Kindergruppen: Der Umzug bot einen farbenprächtigen Anblick, Zehntausende am Straßenrand konnten sich gar nicht satt sehen an immer neuen Gruppen. Landsknechte, Falkner mit Vögeln und Hunden waren zu sehen. Ein Müller zeigte auf einem Wagen mit Mühlstein und Mehlsäcken seine Zunft, Inn-Schiffer und Fischer präsentierten ihr Gewerbe. Allein die Kopfbedeckungen der Trachtler reichten vom Zylinder über Uniformhelme bis hin zu Dreispitz und Kugelhut. Auf grauen Filzhüten wippten riesige Gamsbärte und weiße Flaumfedern, Frauen trugen Otterhauben, Bramerl – mit Pelz verbrämte Stoffkappen – sowie Spitzenhäubchen und Goldhauben. Einige der Gruppen hatten Bänderbäume dabei, die beim Tanzen zu kunstvollen Figuren ge- und dann wieder entflochten wurden.
Bis aus Kroatien und Italien, Österreich, Ungarn, Spanien und Polen waren die Teilnehmer angereist – für viele Traditionsvereine ist der Umzug in München der absolute Höhepunkt des Jahres. Auch wenn einige der Teilnehmer – vor allem die mit tragenden Aufgaben – zum Schluss ganz schön geschafft waren. Zumindest bis zur ersten Maß auf der Wiesn...
hu