Die Fronten im Tarifstreit sind verhärtet

MÜNCHEN - Wenn es im Konflikt um die Entlohnung bei den kommunalen Verkehrsbetrieben in Bayern keine baldige Lösung gibt, drohen weitere Streiks.
Am Donnerstag wollen sich die streitenden Tarifparteien in der Stadtwerke-Zentrale treffen – und wieder verhandeln. Zum zweiten und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal. Denn eine Lösung im Konflikt um die Entlohnung der 6500 Beschäftigten in den kommunalen bayerischen Verkehrsbetrieben ist noch nicht in Sicht. Nach der Warnstreik-Welle zeichnete sich gestern zwar ein neues Angebot der Arbeitgeber ab. Doch die Gewerkschaft signalisierte sofort: Das reicht nicht. Verdi fordert 9,5 Prozent mehr Lohn – mindestens aber 250 Euro mehr. Außerdem höhere Schichtzulagen für die Beschäftigten.
Verhandlungsführer für den kommunalen Arbeitgeberverband ist SWM-Geschäftsführer Reinhard Büttner. Er sagte der AZ: „Was wir bei der Deutschen Bahn AG als Abschluss gesehen haben – 2,5 und 2 Prozent über eine Laufzeit von 18 Monaten – ist etwas, das wir uns als Angebot vorstellen könnten.“ Man müsse aber auch über das Thema Arbeitszeit nochmal reden. Derzeit gilt für die Beschäftigten die 38,5-Stunden Woche. Die Arbeitgeber sähen gerne eine 40 vor dem Komma.
Die letzte Verhandlungsrunde ist für den 2. März angesetzt
Die Gewerkschaft reagierte ablehnend. „Das ist uns zu wenig“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Frank Riegler. Die 40-Stunden-Woche komme für Schicht- und Wechselschicht-Arbeiter nicht in Frage. „Die Arbeit ist schon so belastend, dass man da nichts mehr draufsetzen kann.“ Je nachdem wie die Gespräche am Donnerstag laufen, schließt Verdi einen erneuten Warnstreik nicht aus. Die dritte Verhandlungsrunde ist für 2. März angesetzt. Scheitern die Gespräche, droht ab dem 10. März ein unbefristeter Arbeitskampf.
lj