Die erste Fahrt durch den Richard-Strauss-Tunnel

Seit Jahren sehnlichst erwartet, seit dem Montag endlich Realität: Mit Einsetzen des Berufsverkehrs wurde der Richard-Strauss-Tunnel für den Verkehr freigegeben. Die Abendzeitung hat das neue Untergrund-Bauwerk schon ausführlich ausprobiert.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Paradiesische Zustände: Freie Fahrt auf dem Mittleren Ring Ost.
Rudolf Huber Paradiesische Zustände: Freie Fahrt auf dem Mittleren Ring Ost.

MÜNCHEN - Seit Jahren sehnlichst erwartet, seit dem Montag endlich Realität: Mit Einsetzen des Berufsverkehrs wurde der Richard-Strauss-Tunnel für den Verkehr freigegeben. Die Abendzeitung hat das neue Untergrund-Bauwerk schon ausführlich ausprobiert.

Bei der Anfahrt aus Richtung Chiemgaustraße die erste Verunsicherung: Dicker Stau an der Einmündung der A8 in Ramersdorf, nerviger Stop-and-Go-Verkehr wie eh und je auf der Fahrt in Richtung Leuchtenberg-Tunnel.

Aber dann, nach der letzten Ampel, beginnt die schöne neue Autofahrerzeit. Der Leuchtenberg-Tunnel ist zügig befahrbar, nicht mal die Autos, die kurz vor Tunnelende von rechts rein wollen, stören den Verkehrsfluss.

Das lästige Nadelöhr an der Einsteinstraße, Auslöser von tausenden Pendler-Krisen auf dem Weg zur Arbeit - einfach weg. Ungehindert geht's in den neuen Tunnel, leise, flott, staufrei. Ein echter Genuss. Aber mit gebremstem Schaum. Die anfänglich 50-, dann 60-Schilder zeigen enorme Wirkung. Kaum einer, der sich auch nur mit fünf km/h mehr durch die Röhre traut. Die Vorab-Warnungen in Sachen Geisterblitzer mit Infrarot haben gefruchtet - zumindest am ersten Tag.

Beim Verlassen des Tunnels gibt's einen Knackpunkt, der noch für diverse Strafzettel sorgen dürfte: Denn wer aus Richtung Denninger Straße oberirdisch Richtung Norden fährt, darf eigentlich nicht in den anschließenden Effnertunnel einfahren, er müsste sich über die lästigen Ampeln am Effnerplatz quetschen. Doch das sehen viele Autofahrer offenbar partout nicht ein. Sie fahren über den durchgezogenen Strich einfach drüber.

Einmal im Kreis rundum auf dem Effnerplatz, dann wieder runter in den Tunnel. Diesmal führt die Fahrt in Richtung Riem. Mit 50 km/h geht es an der Abzweigung erst ein Stockwerk runter, dann in einer Linkskurve in Richtung Steinhausen. Und zack: Schon ist man auf der A94. Das ist wirklich ein enormer Fortschritt.

Bei der Rückfahrt will eine Autofahrerin mit Ebersberger Nummer einer alten Gewohnheit folgend an der Einmündung zum Tunnel zunächst rechts abbiegen - dann traut sie sich aber doch in den Untergrund. Und schnürt mit 50 Sachen in Richtung Norden. So schnell wie heute hat sie die Strecke bis zum Effnerplatz noch nie zurückgelegt.

Rudolf Huber

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.