Die Ein-Mann-Band
Deutsch-Pop im 59:1: Ron Flieger schreibt, produziert und spielt alle Instrumente
Ron Flieger lässt sich die Dinge nicht aus der Hand nehmen. Allerdings nicht, weil er ein Kontrollfreak wäre, sondern anscheinend, weil er mit überbordendem Musiktalent ausgestattet ist. Natürlich schreibt und textet der Essener, der mittlerweile in München lebt, seine Songs selbst. Dass er sie auch in Eigenregie aufnimmt und produziert, ist da schon etwas ungewöhnlicher. Wer so weit geht, der kann auch gleich alle Instrumente selber einspielen – was der Ron Flieger natürlich tut.
Das Ergebnis klingt nicht nach Deutsch-Pop-Heimwerkerstube mit LoFi-Ansprüchen, sondern nach solidem Pop mit deutschen Texten. „Was treibt uns an“, das ist die Frage, die sich Ron Flieger stellt, die er über ein Musikgeflecht aus Piano, Gitarre, Bass, Schlagzeug und dezenter Elektronik legt und mit angenehm unaufwändig-lässiger Stimme singt. Eben ist sein Album erschienen. „Gib mir etwas woran ich mich“ heißt es, und, nein, wir haben hier weder Komma noch Verb vergessen. Für diesen Titel trägt Ron die Verantwortung. Ganz alleine, und ganz so, wie er es gewohnt ist.
Christian Jooß
59: 1, Sonnenstraße 27, 18. Januar, 21 Uhr, Eintritt: 10 Euro, zzgl. Gebühr
- Themen: