Die Dichte von Kakao

Zahlenexperimente zum Anfassen: Die 8. Münchner Wissenschaftstage stehen unter dem Motto „Mathematik – mitten im Leben"
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Pflanzliche Mathematik: Die Röhrenblüten der Sonnenblume sind in gegenläufigen logarithmischen Spiralen angeordnet.
az Pflanzliche Mathematik: Die Röhrenblüten der Sonnenblume sind in gegenläufigen logarithmischen Spiralen angeordnet.

Zahlenexperimente zum Anfassen: Die 8. Münchner Wissenschaftstage stehen unter dem Motto „Mathematik – mitten im Leben"

Wozu brauchen Chirurgen das Chaos? Was hat der Logarithmus in der Sonnenblume verloren? Wie können Normalanleger die Finanzmärkte und ihre Fallgruben durchschauen? Wie misst man die Dichte von Kakao – und wozu ist das gut?

Ebenso anschauliche wie fundierte Antworten auf diese und viele weitere mathematische Fragen gibt es von Samstag bis Dienstag in der LMU: Die achten Münchner Wissenschaftstage greifen unter dem Titel „Mathematik – Mitten im Leben“ das Anliegen des Wissenschaftsjahres 2008 auf, Verständnis und, ja, Begeisterung für die Mathematik und ihre vielfältigen praktischen Anwendungen zu fördern.

Ein recht ehrgeiziges Ziel, das aber durchaus realistisch ist. Schließlich klingen die Themen der Vorträge und Gespräche, der Marktstände, der Ausstellungen, der Workshops (für Schüler und Lehrer) und des Kinderprogramms allesamt sehr viel versprechend:

Da gibt es Experimentierstationen (s. Kinderprogramm), fantastische Bilder fraktaler Geometrie („Indras Perlen", Sa., 18 Uhr), „Mathematik zum Anfassen" (Marktstände, Sa./So./Mo./Di.), eine Einführung in das Geheimnis des kürzesten Weges („Routenplanung", Sa., 17.15 Uhr), Vorträge zu den Grundlagen der Finanzökonometrie und -mathematik (Di., 15.15 bzw. 16 Uhr), ein Gespräch über Wissenschaftsethik heute (So., 21 Uhr), Computersimulationen zu Plasmateilchen (Marktstände)...

Auch das Wechselspiel von Mathematik und Medizin kommt zur Sprache: Prof. Heinz-Otto Peitgen erläutert, „wie Chaos und Fraktale in der onkologischen Chirurgie helfen" (So., 14.15 Uhr), Prof. Felix Tretter informiert über die „Systembiologie der Sucht" (Mo., 14 Uhr) und Prof. Andreas Herz von der LMU erklärt, wieso die Hirnforschung auf die Mathematik angewiesen ist (So., 15 Uhr).

Weil allzu viel Theorie – so lebendig sie sein mag – auf Dauer ein wenig trocken ist, haben die Veranstalter auch für Unterhaltung gesorgt. Am Samstag gibt es ein prominent besetztes Fest mit musikalischen, historischen, zauberhaften und mathematischen Überraschungen (19.30 Uhr) und am Sonntag thematisiert die szenische Lesung „Kalkül" den Plagiatsstreit zwischen Sir Isaac Newton und Gottfried Wilhelm von Leibniz (19 Uhr). Gelacht werden darf ebenfalls: Mit dem musikalischen Kabarett „Pisa Bach Pythagoras" (Mo., 18.30 Uhr) führt Piano Paul die Besucher in die Freude mathematischen Denkens und mehrstimmigen Musikhörens ein.

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18. bis 21. Oktober, Ludwig-Maximilians-Universität, Geschwister-Scholl-Platz 1, Beginn: Sa./So., 10 Uhr, Mo./Di., 9 Uhr, Eintritt: frei. Vollständiges Programm: www.muenchner-wissenschaftstage.de

Experimente, Vorträge, Führungen

Leibniz Rechenzentrum: Sa., 11-18 Uhr, Boltzmannstr. 1, Garching. Hier kann man den „Rechnerwürfel“ betreten und den Linux-Cluster besichtigen.

GE Forschungszentrum: Sa., 11-18 Uhr, Freisinger Landstraße 50, Garching. Experten führen durch die vielseitigen industrielle Forschungseinrichtungen.

Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt: So., 10-17 Uhr, Münchner Straße 20, Weßling. Die Institute des DLR stellen sich vor. Kostenloser Shutt-lebus von der LMU.

TU München: Sa., 11-18 Uhr, Forschungscampus Garching: Experimente, Vorträge, Führungen.

Von Rechenautomaten bis zum Riesenkaleidoskop

Was: KinderKunstLabor – das Kinderprogramm der Wissenschaftstage

Für: Alle Kinder von acht bis 12 Jahren

Wann: Sa., 10-20, So., 10-17, Mo./Di., 14-17 Uhr (abweichende Zeiten siehe Programm)

Wo: Adalberthalle der LMU München, Eingang Adalbertstraße

Programmpunkte:

Zahlen erzählen Geschichte(n): Zahlen von 1 bis 1 Million, Kinderkolleg – Werkstatt für AHA-Erlebnisse (So., ganztags)

Experimentierstationen: Messen, Zahlen, Funktionen, Formen, Rechenautomaten, (ab 4 Jahren; Sa. ,ganztags)

Kunstwerkstätten: Mathe aus Papier und Pappe, Muster und Mosaike, Riesenkaleidoskop, Zeichnen

Medienwerkstätten: Zei- tung, Radio (Sa./So., ganzt.)

Mathe im Spiel – Spielothek: Schach (Sa., 12.30 und 14 Uhr), Go – 4000 Jahre alte Spiellust aus China (So., 11 bis 17 Uhr)

Mathekrimi: Lesung mit Prof. Beutelsbacher (Sa., 15 Uhr, Reserv.: Tel.341676)

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