Die Chart-Stürmerin

Katie Melua in der Olympiahalle – mehr als acht Millionen Mal hat die 22-jährige Sängerin und Songwirterin ihre ersten beiden Alben verkauft. Im AZ-Interview spricht sie über Musik, Kinder und künstlerische Freiheit.
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Katie Melua am Piano während ihres Konzerts am 2. April in Genf. Am Donnerstag ist sie in München.
ap Katie Melua am Piano während ihres Konzerts am 2. April in Genf. Am Donnerstag ist sie in München.

Katie Melua in der Olympiahalle – mehr als acht Millionen Mal hat die 22-jährige Sängerin und Songwirterin ihre ersten beiden Alben verkauft. Im AZ-Interview spricht sie über Musik, Kinder und künstlerische Freiheit.

Erst vor kurzem war Mike Batt selbst für ein Konzert in München. Am 12. Januar trat der Brite in der Freiheizhalle auf. Viel größer der Rahmen der Olympiahalle, in der heute Abend sein Schützling Katie Melua zu hören und zu sehen ist. Vor sechs Jahren entdeckte Batt die gebürtige Georgierin und Wahl-Engländerin bei einem Vorsingen und produzierte mit ihr das Debüt-Album „Call Off the Search“. Mittlerweile ist mit „Pictures“ das dritte Album erschienen. Mit der Abendzeitung sprach Katie Melua unter anderem über künftige Alleingänge und ihre zweite Staatsbürgerschaft.

AZ: Zurzeit sind sie gleich mit zwei Alben in den deutschen Charts vertreten. Realisieren Sie diesen Erfolg überhaupt?

KATIE MELUA: Nein, weil ich über die deutschen Charts auch gar nicht so informiert bin. Ansonsten ist man sich des Erfolgs gar nicht so bewusst. Man wird lediglich von Zeit zu Zeit über gewisse Fakten informiert. Irgendwann geht das aber auch zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Und so wird das Ganze wohl auch mit der Zeit zur Normalität. Und das ist wiederum ziemlich eigenartig.

Wenn es Ihnen zum einen Ohr rein und zum anderen rausgeht, dann werden Sie also nicht so schnell abheben?

Hoffentlich. Andererseits wirkt man dadurch auf manche Menschen vielleicht auch etwas blasiert – und das erweckt ja nun auch nicht gerade den Anschein, als ob man noch mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen würde. Ich schätze meinen Erfolg und bin auch sehr dankbar dafür. Am wichtigsten ist es wohl, zu kapieren, wie viel Glück man hat.

Sie haben bereits angekündigt, dass das neue Album erst einmal das letzte war, das sie mit Mike Batt gemacht haben. Brauchen Sie mehr künstlerische Freiheit?

So würde ich das nicht sagen. Ich hatte immer genügend künstlerische Freiheit. Auch in der Zusammenarbeit mit Mike. Ich will mich als Künstlerin einfach weiterentwickeln und auch neue Wege gehen. Nach der Zusammenarbeit mit Mike wird die nächste Platte wohl ein echtes Soloalbum werden. Die ersten drei Alben waren die Produktionen eines Duos. Mike bleibt aber nach wie vor mein Manager.

Hatten Sie je Angst ein One- Hit-Wonder zu bleiben?

Den größten Druck hatte ich wohl beim zweiten Album. Weil das erste eben so erfolgreich war und jeder wissen wollte, ob ich vielleicht doch nur ein One-Hit-Wonder war. Wenn die zweite Platte dann sogar besser läuft als die erste, entspannst du dich erstmal. Aber um ehrlich zu sein: Ich glaube, dass es immer schwieriger wird. Weil man sich ständig verbessern muss. Dadurch nimmt natürlich auch der Druck zu. Das nächste Album ist immer das schwierigste.

Sie leben schon lange in England. Aber erst seit 2005 sind Sie auch britische Staatsbürgerin.Warum?

Ich hatte mein ganzes Leben lang einen georgischen Pass. Und ich musste für wirklich jedes Land, in das ich wollte, ein Visum beantragen. Selbst als in England Lebende musste ich mir ein Visum besorgen, um mal schnell nach Frankreich zu kommen. Reisen war unter diesen Umständen der Horror. Die einzige Möglichkeit an einen britischen Pass zu kommen, war nun aber, britische Staatsbürgerin zu werden. Und deshalb hab ich's dann auch gemacht. Jetzt habe ich zwei Staatsbürgerschaften.

Und was für ein Herz schlägt in Ihrer Brust?

Ein georgisches. Definitiv.

Kommen Sie denn ab und zu noch nach Georgien?

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich für einige Tage dort war. Ich habe einen neuen Cousin, der gerade geboren wurde. Er ist absolut entzückend.

Klingt das etwas nach Lust auf eigene Kinder?

Oh nein, jetzt noch nicht. Dafür ist es noch viel zu früh.

Aber vielleicht nicht zu früh für eine zweite Karriere als Schauspielerin. Viele Kollegen haben das schon gemacht. Und auch Ihnen wurden bereits Drehbücher angeboten.

Ja, aber die meisten wissen gar nicht, dass ich eigentlich noch nie geschauspielert habe. Ich hasse es, wenn Leute, die nicht singen können, plötzlich singen, nur weil sie berühmt sind. Das frustriert und ermüdet mich. Umgekehrt gehe ich davon aus, dass es auch Schauspielern so geht, wenn sie plötzlich Dilettanten vor der Kamera erleben.

Interview: Uli Karg

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