Die Bierpreisbremse auf dem Oktoberfest: Lauter Verlierer. AZ-Kommentar

Die Stadtrats-Parteien freuen sich, dass Wiesn-Chef Schmid mit seiner Bierpreis-Bremse abgeblitzt ist. Doch die Diskussion hat gerade erst begonnen – ein Kommentar von AZ-Lokalchef Felix Müller.
von  Felix Müller
AZ-Lokalchef Felix Müller kommentiert die Absage an die Bierpreis-Bremse.
AZ-Lokalchef Felix Müller kommentiert die Absage an die Bierpreis-Bremse. © dpa/AZ

Der Maßpreis steigt. "Natürlich", sagt der Chef der Wiesn-Wirte. Dabei war das heuer überhaupt nicht natürlich. Im Gegenteil: Es war eine politische Entscheidung, die auch anders hätte ausfallen können. Eine Mehrheit im Rathaus hat sich für einen gestiegenen Bierpreis entschieden. Mei, es gibt Wichtigeres.

Trotzdem wirft der fröhliche Widerstand gegen die Reform von Wiesn-Chef Josef Schmid ein seltsames Licht auf SPD, Grüne, Linke – ja, auch die entschieden sich gegen den Bierpreis-Sozialismus.

Schmids gute Argumente drangen im Rathaus nicht durch, weil die anderen sich gar nicht erst auf die Debatte einließen. Sie Freude sich einfach diebisch, Schmids Idee kassiert zu haben. "Weil wir es können", kraftmeiert es aus dieser Art, Politik zu machen. Für Schmid ist das eine Niederlage.

Doch allzusehr sollten sich die roten und grünen Schutzpatronen der Wiesn-Wirte nicht über ihren Erfolg Freude. Die Debatte um den Bierpreis verlässt nicht die parteipolitische Arena. Sie ist dort am Mittwoch endgültig angekommen. Rot-Grün-Rot ist jetzt direkt verantwortlich für den nächsten Maßpreis-Rekord. Eine Gemengelage wie gemacht für CSU-Wahlkämpfer.

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