Die Bayern bauen ihr Sportparadies
Der Verein will in der Fürst-Wrede-Kaserne eine Großanlage für die Amateure bauen: Der Zehn-Jahres-Plan im Detail...
München - Der FC Bayern und seine Baustellen: Für seine Basketball-Profis braucht er langfristig eine geeignete Halle. Und für seine 1400 aktiven Amateur- und Breitensportler will er im Münchner Norden ein eigenes ehrgeiziges Sportzentrum bauen. Die Profi-Basketballer spielen noch bis 2018 in der Rudi-Sedlmayer-Halle, der jetzt Audi Dome heißt. Mit 6700 Zuschauern ist die Halle heute ausverkauft. Ob sie später in einer neuen Halle im Olympiapark spielen, ist eines der Planspiele, die derzeit mit dem Olympiapark und der Stadt durchkalkuliert werden.
Die zweite Bayern-Baustelle ist große Zukunftsmusik: Denn der Verein (und nicht die Profi-AG) hat ein rund 33<TH>Hektar großes Gelände der Fürst-Wrede-Kaserne an der Ingolstädter Straße vom Bund gekauft. Das liegt zum Teil auf dem Grund von Oberschleißheim. Der FC Bayern hat das Gelände bereits auf eigene Kosten geräumt und 30 Hallen abgerissen. Der Verein plant für Basketball, Handball, Turnen, Leichtathletik, Amateurfußball, Schach und anderes:
Eine Sporthalle für bis zu 5000 Zuschauer.
Zwei Dreifachsporthallen für 200 und 500 Zuschauer – wobei die Größen der drei Hallen noch nicht feststehen. Sicher ist nur: Es dürfen zusammen maximal 5900 Zuschauerplätze sein, da seien die Hallen noch variabel.
Sieben Sportplätze mit Flutlicht (davon drei Kunstrasen- und zwei Kleinspielfelder).
Eine Leichtathletik-Anlage.
Ein Vereinsheim mit Konferenzräumen, Gastronomie, Fanartikel- und Kartenverkauf.
Ein Funktionsgebäude mit Umkleiden und Sozialräumen.
Ein Parkhaus mit 1160 Stellplätzen und 850 Parkplätze auf dem Gelände.
Wochentags soll die Hauptnutzung zwischen 9 und 16 Uhr liegen, am Wochenende von 10 bis 22 Uhr.
Ist die Sporthalle mit 5000 Zuschauern womöglich doch für die Basketballprofis geplant? „Niemals, das ist völlig ausgeschlossen, weil sie definitiv zu klein ist“, heißt es von Seiten der Bayern: Da sei der Amateur- und Breitensport zu Hause. Die Profis bräuchten eine Halle für bis zu 10<TH>000 Zuschauer. Allerdings würden die Profis dort trainieren: In der Spielhalle gebe es dafür nicht genug Kapazitäten.
In vier Abschnitten soll das Sportzentrum neben der Panzerwiese gebaut werden. Es kann sich über zehn und mehr Jahre hinziehen, bis alles steht. Einen Termin für den Baubeginn und fertige Pläne gebe es noch nicht.
Mit dem eigenen Sport-Paradies wird der Verein seine gemieteten Flächen im Stadtgebiet aufgeben. Das kann hier anderen Vereinen nützen, weil Kapazitäten frei werden.
Gestern hat der Stadtrat den Bebauungsplan beraten, nächste Woche wird er ihn beschließen. Dabei hat er den Bayern-Vize Bernd Rauch gehörig in die Mangel genommen. Christiane Hacker (SPD) wollte wissen, wie die Breitensportler zu den neuen Anlagen kommen sollen. Da wird die Stadt das Busangebot ausweiten müssen. Für die Sportstadträte ist die Lage ideal: Keine Nachbarn, die sich über Lärm beschweren, wie Mario Schmidbauer (CSU) betonte.
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