Die Bauprokjekte der LBBW in München: Ungewisse Zukunft

MÜNCHEN - Die geplante Schrumpfkur bei der Landesbank Baden-Württemberg heizt Spekulationen an: In München ist die LBBW einer der wichtigsten Investoren – wie steht es um ihre Bau-Projekte?
Bereits vor einem Vierteljahr hätten die Grundsteinlegungen für zwei echte Prestige-Projekte im Herzen der Stadt sein sollen – für die „Hofstatt" auf dem alten SZ-Areal und die Residenzpost. Die beiden Termine platzten. Und bis heute wurden die Festakte nicht nachgeholt.
Die LBBW Immobilien ist einer der wichtigsten Investoren in München. Doch alle Projekte der Landesbank-Tochter stehen auf dem Prüfstand – ob und wie es mit ihnen weitergeht. „Es gibt keinen neuen Sachstand“, erklärte ein Pressesprecher am Sonntag bloß.
Nichts Neues? So recht mag man das nach den turbulenten Tagen für die LBBW nicht glauben. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die angeschlagene Landesbank Baden-Württemberg massiv den Rotstift ansetzt: 2500 Jobs sollen gestrichen und jährlich 700 Millionen Euro eingespart werden (AZ berichtete). Das sind die radikalsten Einschnitte, die es in der Geschichte der Landesbank je gegeben hat. Nach den Plänen des neuen Vorstandsvorsitzenden Hans-Jörg Vetter soll die LBBW sich künftig auf „das gesunde Kerngeschäft mit mittelständischen Firmenkunden, Privatkunden und Sparkassen“ konzentrieren.
Was bedeutet die Schrumpfkur für die Immobilien-Gruppe der Bank? Zunächst war in den Wirtschaftsteilen der Zeitungen zu lesen, das Immobiliengeschäft solle verkauft werden. Doch nach Informationen der „Stuttgarter Zeitung“ will die Bank die in die Schlagzeilen geratene Immobiliengruppe behalten. Das gewerbliche Immobiliengeschäft solle aber zurechtgestutzt werden.
Das derzeitige Projektvolumen der LBBW-Immobilien beträgt rund 2,9 Milliarden Euro. Schwerpunkt: München. Allein hier ist es eine Milliarde. Nicht nur bei den Vorzeige-Projekten „Hofstatt“ und Residenzpost – auch bei zahlreichen anderen Vorhaben hat die LBBW Immobilien ihre Finger im Spiel. Etwa beim Umbau des Heizkraftwerks Müllerstraße, der Umgestaltung des Stachus-Untergeschosses oder den Luxuswohnungen im Isar Stadt Palais an der Maistraße.
Die Frage ist nur, ob es bei diesem starken Engagement auch bleibt. Bislang ging man in Branchenkreisen immer davon aus, dass die Münchner Projekte beibehalten werden. Weil der Immobilienmarkt in der bayerischen Landeshauptstadt zu attraktiv ist. lj