Die Ausgehtipps für den 8. April

Die blaue Stunde der Eva Jagun
Wie singt denn die? Bei der ersten Begegnung mit Eva Jaguns Debüt-Album „My Blue Hour“ erstaunen einen die Phrasierungen. Bis man merkt, dass diese in Berlin lebende Jazz-Sängerin nicht naiv ist, sondern sich einen ganz unverkrampften Zugang zur Musik bewahrt hat, der eben nicht akademisch bis zur Gleichförmigkeit durchgemangelt ist. Und da beginnt einem die Blonde mit ihrem Latin-Swing, dem azurblauen Groove und dem Bossa-Sommer in der Stimme Spaß zu machen.
Unterfahrt, Einsteinstraße 42,
Beginn: 21 Uhr, Eintritt: 15, Mitgl. 7,50 Euro,
Tel.: 448 27 94, www.unterfahrt.de
Der zweifache Hader
Heute darf man sich die Dosis Hader selber wählen. Ab 20 Uhr steht der österreichische Kabarettist mit seinem Programm „Hader muss weg“ auf der Bühne. Ein Psychogramm unserer Gesellschaft in sieben Personen, die sich alle in diesem Josef Hader vereinen. Und nachdem man den Weltsezierer live erlebt hat, wird ab 22.30 Uhr „Indien“ gezeigt. Mittlerweile zu Recht ein Kultfilm über die Freundschaft und die Kunst zu sterben.
Kongresshalle Alte Messe, Theresienhöhe 15,
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 28 Euro, 24 Euro (ohne Film),
Karten unter Tel.: 54 81 81 81
Trio Chausson
Sie sehen nicht nur aus, wie Musterschüler, sie sind tatsächlich welche. Alle drei schafften es neben diversen anderen Auszeichnungen zu ersten Preisen der Musikhochschule Paris. Violinist Philippe Talec, Cellist Antoine Landowski und Boris de Larochelambert am Klavier sind das Trio Chausson. Und heute breiten sie ihre kammermusikalischen Finessen in einem Programm aus, das Haydn, Chopin und Ravel umfasst.
Herkulessaal, Residenzstraße 1,
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 24 bis 58 Euro, zzgl. Geb.,
Karten unter Tel.: 54 81 81 81
The Croonettes
Einmal noch stiegt man in den 20ern mit dem glitzernden Showsound in die Höhe, bevor die Welt im Chaos versank. „Gold – The Best Of Swing“ heißt das Programm der drei Damen von The Croonettes.
Freiheiz, Rainer-Werner-Fassbinder-Platz 1,
20 Uhr, 23 Euro, Karten unter Tel.: 51 24 29 49
Die Supersieger
Irgendwelche TV-Anstalten suchen im Rhythmus der Jahreszeiten selbsterklärende Superstars, die man nach ein paar Wochen und dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums unauffällig entsorgt. Pop ist ein lautes Geschäft. Da kann man entweder brüllen, bis man heiser ist, oder man macht es wie diese Münchner Band und macht ironisch mit im Überbietungswettbewerb. Die Supersieger sind, auf Gitarre, Schlagzeug und etwas Synthie (kein Bass) reduziert, eine Neubegegnung mit der kurzen Phase der deutschen Leichtsinnigkeit, die sich die Neue deutsche Welle nannte.
8Below, Schützenstraße 8, Beginn: 21 Uhr,
weitere Infos gibt es unter www.8below.de
One Night Only
Im letzten Jahr haben sie ihr zweites Album veröffentlicht. Jetzt wollen One Night Only ganz vorne im englischen Pop mitspielen, da, wo sich Hymnen mit Glamour mischen.
Atomic Café, Neuturmstraße 5,
Beginn: 21.30 Uhr, Eintritt: 15 Euro,
www.atomic.de
Parzival in Pastell
Ein tölpische Witzfigur wird zum Überritter, ein gescheckter Heide zum Sympathieträger. In seiner Farbigkeit ist Wolfram von Eschenbachs Roman „Parzival“ kaum zu fassen und ragt wie ein Leuchtturm aus den mittelhochdeutschen Werken. Anna-Monika Gräfin von Helldorf-May hat die Handlung in einem Parzival-Zyklus in Pastellkreide umgesetzt. Und weil das Betrachten der Bilder mit einem vernünftigen Hintergrundwissen gleich doppelt soviel Freude macht, gibt es zur Vernissage einen Vortrag von Marcus Schneider: „Wolframs Parzival – das Epos heutiger biografischer Entwicklung“.
Künstlerhaus am Lenbachplatz, Lenbachplatz 8,
19 Uhr, 10 Euro, bis 22.4.
Besichtigung nach tel. Anm. 59 91 84 14