Die Ausgehtipps für den 3. März

Fjord-Pop, Erinnerung an Oswald von Wolkelstein und kämpfende Poeten. Lesen Sie hier die Ausgehtipps der AZ.
von  AZ
Mit Norwegerpulli und Akkordeon am Meer – man kann sich ein schlimmeres Leben vorstellen. Am Donnerstag stellt Moddi sein Debütalbum im Ampere vor.
Mit Norwegerpulli und Akkordeon am Meer – man kann sich ein schlimmeres Leben vorstellen. Am Donnerstag stellt Moddi sein Debütalbum im Ampere vor. © az

Moddi - aus Norwegens Norden

Streicherflageolett, ein sirrendes Becken, dann schwebt das Akkordeon über den Fjord heran. Moddi kommt aus Norwegens Norden. „Floriography“ heißt sein Debütalbum. Ein Ding vom Rande der Popwelt, dort, wo man nicht für die Massen rockt, sondern seine Lieder in den kalten Wind singt. Ein Klischee? Mag sein, aber genau so treten einem die Lieder von Moddi entgegen. Mit dieser befreiende Uneitelkeit, der man die langen schönen, einsamen Stunden anhört, in denen sie gepflanzt und gehegt wurden.

Ampere (Muffatwerk), Zellstraße 4,
Beginn: 21 Uhr, Eintritt: 15 Euro,
Infos unter www.muffathalle.de

 

Die letzten Fragen der Menschheit

Nicht, dass wir uns diese Fragen nicht auch dann und wann nach einem ordentlichen Blick in den Spiegel stellen. Nur eine Antwort, die haben wir noch nicht gewagt. Georg Eggers, der sich auch Grög nennt, stellt sich der ungewissen Spanne zwischen Koitus und Exitus, Geburt und Tod, und weiß Bescheid über das Woher?, Wohin? und Warum überhaupt? das den Menschen Zeit seiner Existenz umtreibt. „Wo denken Sie hin?“ heißt sein Programm. Und wie wir den Grög einschätzen, hat er selbst auf diese rhetorische Frage eine Antwort. Die besteht unserer Erkenntnis nach aus Lyrik, Prosa, schwulen Hirschen und depressiven Krokodilen. Klingt nach einem feinen Kabarettphilosophen.

Fraunhofer Theater, Fraunhofer Straße 9,
Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt: 16 Euro,
Tel.: 26 78 50, www.fraunhofertheater.de

 

Wolkensteins Delikatessen

Um die rechten Sprüch’ war Oswald von Wolkenstein nie verlegen. Sein geschlossenes rechtes Augenlid ging nämlich nicht auf einen Pfeilschuss zurück, wie er uns weismachen wollte, sondern war schlicht angeboren. Aber wer als Diplomat, Ritter, Musiker und Dichter reüssieren möchte, brauchte nicht nur im Mittelalter Fantasie! Die genießen wir immer noch, der wackere Tiroler war ein fabelhafter Liedermacher, wie man heute so sagen würde. Schön, dass sich Bass und Lautenist Joel Frederiksen diese Delikatessen vorgenommen hat. Mit Sabine Lutzenberger (Sopran und Flöte) und Bernd Oliver Fröhlich (Tenor und Saxophon) stellt er die Lieder in einen heutigen musikalischen Kontext. Wir wissen: Das wird sa-gen-haft!

Bayerisches Nationalmuseum, Mars-Venus-Saal,
Prinzregentenstraße 3, 20 Uhr,
Eintritt 23, ermäßigt 18 Euro, Tel.: 85 75 604

 

Wortkampf

Der gemeine Rapper, der alte Ganove, kennt sie – die Macht der Worte. Für den Literaturfreund gibt es den Poetry Slam. Heute treten sechs der renommiertesten Slammer der Republik gegeneinander an, moderiert von Antonia Walther von Moock, Ko Bylanzky und Rayl Patzak. Das Publikum entscheidet mit Applaus.

BMW-Welt (Doppelkegel), Am Olympiapark 1,
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 10 Euro, Tel.: 54 81 81 81

 

Das Liebesboot

Enthemmte Erotik – weltweit. Im Fasching drehen sie alle durch. Die Glamourettes und Kapitän Albrecht von Weech laden ein auf das „Loveboat“. Ist eigentlich selbsterklärend. Aber der Vollständigkeit halber: Hier zündet man Burlesque-Varieté mit Mädchen und heißen Rhythmen.

Heppel & Ettlich, Feilitzschstraße 12,
bis Sonntag, 20 Uhr, Eintritt: 17, erm. 14 Euro,
Tel.: 38 88 78 20

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