Die Ausgehtipps für den 27. April

Eine Meersau bringt Wirbel in die Malerei
Dutzi-dutzi kommt hier nicht wirklich gut. Obwohl dieses Häufchen Fell, wir geben’s zu, natürlich ganz arg süß ist. Aber sehen Sie mal genauer hin, die Pinselstriche hat doch einer so lässig wie treffsicher gesetzt. Pastos und fein zugleich. Auch deshalb erinnert uns Cornelius Völker an die älteren Meister seiner Zunft. Und damit an Malerei, die man heute in dieser Saftigkeit wie die Nadel im Heuhaufen suchen muss. Dass wir wieder mal ein Meerschweinchen abgebildet haben, möge er uns verzeihen – es gibt noch ganz anderes, wie man zur Zeit in der Villa Stuck sieht – aber mit den possierlichen Tierchen hat er Kunstgeschichte geschrieben. Europäische auf jeden Fall.
Museum Villa Stuck, Prinzregentenstr. 60,
bis 8. Mai, Di bis So 11 bis 18 Uhr, 9, erm. 4,50 Euro
Familienstudien mit Ettlich
Punk-Rock-Rebellion mit 14. 1980 war es, da begann Wolfgang Ettlich das Leben von Oliver Neumann festzuhalten. Bis 1995 hat er ihn begleitet. Hat mitbekommen, wie er heiratete, Kinder bekam. „Die Neumanns – So ist das Leben“ heißt das Ergebnis der Beobachtung, das heute im Arri-Kino Premiere hat. Am 6. Mai ist dann die zweite Familiendoku „Die Schützes – Leben nach der Wende“ zu erleben. Über zehn Jahre hat Ettlich hier einer Familie in Zschopau bei ihrem Umgang mit der Wende zugesehen.
Arri-Kino, Türkenstraße 91,
19.30 Uhr, Tel.: 38 89 96 64
Lena im Live-Test
Zappeltanz, Lena-Look, Autowerbung, Animationsfilmsynchronsprecherin und dann die TV-technisch breitgetretene Suche nach dem Song, den sie in wenigen Wochen in Düsseldorf beim Eurovision Song Contest singen soll. Lena Meyer-Landrut hat sich gut eingelebt im deutschen Mediensystem. Ob das zu einem zweiten Sieg reicht, ist fraglich, weil TV-Wirklichkeit und Realität ja gerne mal auseinanderklaffen. Ob sie eine große Halle live im Griff hat, sieht man heute.
Olympiahalle, Beginn: 20 Uhr,
Eintritt: 37 bis 44 Euro, zzgl. Geb.,
Karten unter Tel.: 54 81 81 81
Max von Mosch
In Amerika hatte Max von Mosch, der Münchner Saxofonist, ein großes Orchester um sich versammelt. Jetzt zeigt er, wie sich die Intensität im Quartett umsetzen lässt.
Unterfahrt, Einsteinstraße 42,
21 Uhr, 14, Mitglieder 7 Euro,
Tel.: 448 27 94, Infos unter www.unterfahrt.de
Mit Magie zum Richtigen
Drei Großstadtfrauen auf Partnersuche – das mag einem bekannt vorkommen, zielt aber ausnahmsweise knapp neben das terroristische Prosecco-TV-Event, in dem es noch vor dem Sex um die richtigen Klamotten geht. Bei „Hex In The City“ kommt die Magie ins Spiel. Carmen-Dorothé Moll hat mit ihrem Ensemble ein Stück geschrieben, in dem die drei Damen sich auf das gefährliche Spiel einlassen, sich mit Magie endlich den richtigen Kerl zu zaubern.
Heppel & Ettlich, Feilitzschstraße 12,
bis Samstag, 20 Uhr,
Eintritt: 17, erm. 14 Euro,
Tel.: 38 88 78 20, www.heppel-ettlich.de
Chikinki - Tanzen in Bristol
Die zwei Keyboarder haben Musik studiert. Chikinki trafen sich 2006 und gingen den Weg vieler britischer Bands, die erfolgreich werden wollen – nach London. Tatsächlich steckt in diesem Sound viel mehr als eine Clubtour. Elektronisch reduziert auf den treibenden Kern ist das – den Moment, wo das hysterische Schlagzeug übernimmt. Vorne steht ein Frontmann, der wirkt wie die Erinnerung an sexy – das, was bleibt, wenn man sich eine Weile postmodern gefühlt hat.
59:1, Sonnenstraße 27,
Beginn: 21.30 Uhr,
Eintritt: 16 Euro, zzgl. Geb.,
Infos unter www.59to1.net