Die Ausgehtipps für den 13. April

Tobsüchtige Party-Agitatoren, eine Geigenwunderdame und Kabarett-Porno-Aufklärung. Lesen Sie hier die Ausgehtipps der AZ.
von  AZ
Julia Fischer ist 27, kommt aus Gauting, hat seit gut vier Jahren eine Geigenprofessur in Frankfurt – und wenn sie spielt, geht uns endgültig die Luft aus.
Julia Fischer ist 27, kommt aus Gauting, hat seit gut vier Jahren eine Geigenprofessur in Frankfurt – und wenn sie spielt, geht uns endgültig die Luft aus. © Uwe Arens/Decca

Julia kann nach den süßesten Früchten greifen

Man sieht’s jetzt nicht. Aber gemeinhin steht Julia Fischer, die jetzt nicht gerade zu den Riesinnen zählt, auf höllisch hohen Hacken. Die bräuchte sie gar nicht, Frau Geigen-Professorin kann auch so nach den allersüßesten Früchten der Geigenliteratur langen. Mühelos, wie’s scheint. Und mit süß meinen wir natürlich grandios, anspruchsvoll, geistreich. Wenn’s denn sein müsste, wäre sogar am Klavier eine feine Karriere drin. Aber wir sind froh, dass sie bei ihrer Guadagnini bleibt und heute mit der Pianistin Milana Chernyavska CésarFrancks A-Dur-Sonate und von Beethoven die Nr. 10 G-Dur op. 96 spielt.

Herkulessaal, 20 Uhr,
30 bis 60 Euro,
Karten unter Tel.: 98 29 28 27

 

Tobsüchtig: Bonaparte

Deutsche Merkwürdigkeit: Bonaparte heißt diese Gruppe aus Berlin, die derzeit mit einer nicht ganz einfach zu fassenden Mischung unsere Republik in Ekstase tanzt. Um da mitzugehen, muss die Toleranzschwelle schon bis Gaga, Dada und puscheligen Mützen reichen. Dann aber ist das eine tobsüchtige Performance um Szene-Kracher wie „Anti Anti“, eine Disco-Protest-Kiste, die eher Laune als Sinn stiften will. Unbedingt überzeugend aber ist ihre immer nach vorne strebende, verschwenderische Energie.

Muffathalle, Zellstraße 4,
Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt. 22 Euro, zzgl. Geb.,
Infos unter www.muffathalle.de

 

Unerwünschte Heimkehrer

Mit Ralph Giordano hat er gesprochen, mit Edgar Hilsenrath – Olivier Guez versucht, die deutsch-jüdische Geschichte zu verstehen und zu ergründen, warum Juden nach Kriegsende in das Land zurückkehrten, von dem die Vernichtung ausging. „Heimkehr der Unerwünschten. Eine Geschichte der Juden in Deutschland nach 1945“ ist der Abend überschrieben, der Guez im Gespräch mit der Publizistin Rachel Salamander vorstellt.

Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18,
19.30 Uhr, 6 Euro, Eintritt mit Synagogenführung ab 18.30 Uhr, 10 Euro,
Tel.: 20 24 00 491, Anmeldung auch unter karten@ikg-m.de

 

Yvonne Hotz

Yvonne Hotz graut es vor wenig und deshalb auch nicht vor dem Internet. „Alles Porno oder Wie man im Netz Geld verdient!“ heißt ihr Programm, das Youtube, Gogo-Dance und Hausfrauen die Anschaffen gehen auf die Bühne bringt.

Heppel & Ettlich, Feilitzschstr. 12,
bis Sa, 20 Uhr, Eintritt: 17, erm. 14 Euro,
Tel.: 38 88 78 20, www.heppel-ettlich.de

 

Der gestohlene Ruhm

Er war ein ästhetischer Vorreiter seiner Zeit – der Foto- und Filmkünstler Willy Zielke. Leni Riefenstahl nahm seine Dienste gerne für die Gesamtgestaltung des berühmten Prologs zu ihrem Olympiafilm an. Und ließ sich nach der Ablieferung alleine dafür feiern. Der Kampf mit Riefenstahl ließ Zielke zusammenbrechen und zum leidvollen Patienten der NS-Psychatrie werden. Dieter Hinrichs kannte Zielke noch persönlich und spricht heute über den Künstler.

Gasteig (Raum 0.117), Rosenheimer Straße 5,
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 6 Euro,
Tel.: 480 06 62 20, www.mvhs.de

 

Ermitteln in Kempten

Es ist schon etwas her, da waren die Kommissare noch coole Typen, die sich lässig in der Welt des Verbrechens tummelten. Nicht erst seit dem schreibenden Duo Volker Klüpfel und Michael Kobr aber ist der regionale Ermittler hoch im Kurs. Bei diesen beiden heißt er natürlich Kommissar Kluftinger und residiert in Kempten. Heute Abend gibt es ein Best of der Kluftinger-Romane, zusammen mit einem interaktiven Seminar über die Allgäu-Krimi-Welt.

Veranstaltungsforum Fürstenfeld,
Fürstenfeldbruck, Fürstenfeld 12,
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 21 Euro,
Tel.: 58 99 98 12

 

Fahrende Musikanten: In Extremo

Wie formuliert es Michael Rhein im Gespräch mit der AZ? „Wir ziehen seit Jahren durch die ganze Welt, treiben Schabernack und können davon leben. Wie viel Freiheit gibt’s denn noch?“ Der Deutsche an sich scheint Schabernack zu lieben, denn mit ihrem neuen Album „Sterneneisen“ hatten In Extremo auch wieder Platz Eins der Charts eingenommen. Schrottperkussion, Dudelsäcke und ein röhrender Sänger – das Mittelalter ist nie vorbei.

Zenith, Lilienthalallee 29,
Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt: 32,80 Euro, zzgl. Geb.,
Infos unter www.suedpolmusic.de

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