Die Ausgehtipps für den 10. Mai

Laute Brüder Uriah Heep und Nazareth
Ein Sprung über die Dekaden, zurück in eine Zeit, als in England der Hard Rock aufschlug: 1968 kamen Nazareth auf die Welt, ein Jahr später fanden Uriah Heep zusammen. Jetzt gemeinsam auf Tour zu gehen, ist, bei all den hart rockenden Zusammenschlüssen, die retroselig übers Land rollen, mal eine wirklich passende Entscheidung. Zudem haben beide auch neues Material dabei: Uriah Heep ihr Studioalbum „Into The Wild“ und Nazareth kommen mit „Big Dogz“ um die Ecke. In beiden Fällen: kein Rentnerrock.
Muffathalle, Zellstraße 4,
Beginn: 20.30 Uhr,
Eintritt: 39,50 Euro,
Infos unter www.muffathalle.de
Öha: 3OH!3
Electro-Pop für das jugendliche Ekstasebedürfnis? Bitteschön. Sean Foreman und Nathaniel Motte stehen bereit. Mit 3OH!3 machen sie unaufhaltsam erfolgreichen Sound, eingängiger als der Bandname.
Backstage (Werk), Reitknechtstraße 6,
20 Uhr, 17 Euro, zzgl. Geb., www.backstage.eu
Stärker als die Flammen
Die Unmenschlichkeit zeigte sich schon kurz nach der „Machtergreifung“ – manifestiert im Hass auf kritische Kultur. Am 10. Mai 1933 brannten auch in München Bücher. Gegen die Brutalität der Dummheit wird heute aus den Werken gelesen, die damals ins Feuer geworfen wurden. Horváth, Tucholsky, Kästner, Schnitzler, Brecht, Mühsam und andere – ein zweistündiger Zug durch die Literaturgeschichte, vorgetragen von Dieter Hildebrandt, Michaela May, Miroslav Nemec, Claus von Wagner und vielen mehr.
Odeonsplatz, 12 bis 14 Uhr
Unruhige Geschwister
Möglich, dass die Schwierigkeiten mit diesem Vater die Kinder enger zusammenrücken ließen. Klaus und Erika Mann nannten sich „Literary Mann Twins“, als sie 1927 zu einer Weltreise aufbrachen. Als Antifaschisten führten beide ein Exilantenleben, das sie durch Europa und die USA führte. „Ruhe gibt es nicht, bis zum Schluss ...“ heißt die szenische Lesung, mit der sich die Schauspieler Ute Maria Lerner und Mark Weigel den Kindern von Thomas Mann nähern.
Monacensia, Maria-Theresia-Straße 23,
Beginn: 19 Uhr, Karten: 5 Euro,
ab 18.30 Uhr an der Abendkasse
14 Kilometer zum Glück
Elend und die Hoffnung auf ein Leben, das das hält, was die Fernsehbilder versprechen. „14 Kilómetros“ heißt der Film von Gerardo Olivares, den das Instituto Cervantes im zweiten Teil seiner Reihe „Träumen und Scheitern“ zeigt. Tatsächlich sind es nur 14 Kilometer, die Afrika und Spanien trennen. Violeta, Buba und Mukela allerdings kommen aus dem Niger. Denn vor der Überfahrt steht der Weg über einen ganzen Kontinent.
Instituto Cervantes, Alfons-Goppel-Straße 7,
Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt: 3 Euro,
Karten unter Tel.: 29 07 18 13
Vier Schauspieler und kein Stück
So kann’s gehen. Da hat der Schauspieler eh nur einen kurzen Moment in seiner Karriere, wo er diese und jene Rolle spielen kann. Und dann ist der Moment auch schon verpasst. „Kellner Lear“ von Urs Widmer ist eigentlich ein unmögliches Stück über vier Schauspieler, die eben jenes nicht haben: ein Stück. Dafür allerdings haben sie viel Raum für Erinnerungen und schauen der Zeit bei ihrer vordringlichsten Aufgabe, dem Vergehen, zu.
TamS, Haimhauser Straße 13 a,
Premiere: heute, 20.30 Uhr,
bis 11. Juni, Mi bis Sa, 20.30 Uhr,
Eintritt: 18, erm. 12 Euro,Tel.: 34 58 90