Die Ausgehtipps für das Wochenende

Mit Céline nach Syrakus
Ach was – Inhalte. Wenn die Berlinerin Céline Rudolph singt, kullern ihr die Silben wie Perlen aus dem Mund und der Übergang zum Scat-Gesang ist fließend. „Salvador“ heißt ihr im letzten Jahr erschienenes Album. Es sind die kleinen Traumfluchten aus der Alltäglichkeit, die dieses Album durchziehen. Und allein die Art, wie Céline ein Wort wie „Syrakus“ singt und es dabei mit Bildern auflädt, ist ein Erlebnis. Man ist ja nicht umsonst Professorin für Gesang an der Musikhochschule Dresden.
Ampere (Muffatwerk), Zellstraße 4,
Samstag, 20.30 Uhr, Eintritt: 22 Euro,
www.muffatwerk.de
Der lange Weg des Henry Rollins
Da hat man die Möglichkeit, sich reizüberfluten zu lassen, aber die Überraschung ist dann ein muskulöser Mann, der auf der Bühne steht und – spricht. Henry Rollins’ „Spoken Word Performance“ ist ein Erlebnis. Hier ist unser liebster Hardcore-Shouter ganz bei sich und an der Bühnenrampe. Feuert seine Reisegeschichten ins Publikum. Beweist, dass das größte Glück in neuen Erfahrungen liegt. Und hat unbestreitbar ein komisches Talent. „The Long March“ heißt sein Programm.
Muffathalle, Zellstraße 4,
Sonntag, 20 Uhr, Eintritt: 23 Euro, zzgl. Geb.,
Infos unter www.muffathalle.de
Eine Flasche Pommes Frites
Palim palim! Mag ja sein, dass manche Didi Hallervorden für nicht hochkulturkompatibel halten. Wir widersprechen an dieser Stelle. Didi ist Dekonstrukteur unseres verzweifelten Strebens nach Sinnhaftigkeit, ein Gaga-Artist. 50 Jahre auf der Bühne – das feiert er zusammen mit Harald Effenberg und einem Programm, das sich staatstragend „Stationen eines Komödianten“ nennt. Weniger saatstragend bestrachtet ist das ein Best Of von Didis Sketchen, Witzen, Albernheiten, das vom gespielten Witz zur Marty-Feldman-Hommage führt. Nonstop Nonsense, was sonst?
Prinzregententheater, Sa, 20.30 Uhr,
Eintritt: 29 bis 60 Euro, zzgl. Geb.,
Tel.: 21 85 28 99
Frischer Wind: Herbert Pixner
Volksmusik – das war doch die Musik der Großeltern, die der nie dagewesenen schönen Vergangenheit nachträumten. Herbert Pixner spielt die Diatonische, bekommt demnächst den Stern des Jahres von der Abendzeitung und ist einer, der beweist, dass die alte Tante Volksmusik noch frisch sein kann. Kommt darauf an, wer sie spielt. Am besten einer, ohne Angst vor Blues und Jazz. Am Sonntag stellen Pixner und Begleiter ihr neues Album vor.
Hofbräuhaus (Erkerzimmer, 2. Stock),
Sonntag, 19 Uhr, Eintritt: 20 Euro,
Tel.: 29 01 36 100
Locker aus der Hüfte: Los Doy y Compañeros
Der Máximo Líder schwächelt, aber der Anziehungskraft seines Landes tut das keinen Abbruch. Los Dos y Compañeros – das sind elf Bayern, die allerdings ihr Leben nicht in regionalen Klängen verbringen wollen. Deshalb sehnen sie sich mit Salsa- und Latino-Einflüssen nach Kuba. In Havanna haben sie es schon in die Radio-Top-Ten geschafft. „Kula Sack!“ heißt ihre aktuelle CD. Aber auch wenn diese Compañeros lockere Hüften haben, die bayerische Sprache haben sie nicht hinter sich gelassen.
Schlachthof, Zenettistraße 9,
Sa, 20.30 Uhr, Eintritt: 20 Euro,
Tel.: 72 01 82 64, www.im-schlachthof.de
Max Mannheimer
Wie arbeitet man mit dem Grauen. Ben Jakov, den man vor allem als Max Mannheimer kennt, begann nach dem Holocaust zu malen. Einige seiner Werke hat er der Künstlerin Julia Wegat gegeben, die hier mit ihm in einen Dialog tritt. 17 der Bilder können am Sonntag ersteigert werde. Der Erlös unterstützt die Jüdische Gemeinde.
Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18,
Eröffnung: So, 18 Uhr, bis 16. 2., 15 bis 18 Uhr,
Eintritt frei