Die Ausgehtipps für das Wochenende

Das eigenwillige Ding von den Faröer Inseln
Schon richtig: Ein hipper Szene-Typ sieht irgendwie anders aus. Aber tEItUR kommt schließlich auch von den Rändern der Pop-Welt, von da, wo man sich nicht nur leisten kann, sondern gezwungen ist, sein eigenes Ding zu machen: den Faröer Inseln. Über die letzten 15 Jahre hat er dort einen edel eigenartigen Folk-Rock-Crooner-Sound großgezogen. „Let The Dog Drive Home“ heißt sein im letzten Jahr erschienenes Album, das neben den liebevoll instrumentierten Nummern schon im Titel zeigt, dass tEItUR einen ebenfalls recht eigenen Sinn für Humor hat.
Ampere (Muffatwerk),
Sonntag, 20.30 Uhr,
Eintritt: 20 Euro,
www.muffathalle.de
[em] – Musik als Klangexplosion
Jazz-Innovation, die sich einmal nicht mit dem wohlfeilen Crossover zum Pop anwanzt und ganz selbstsicher und zu Recht auf die eigene Wucht vertraut , findet man bei [em]. Unlängst ist bei ACT ihr neues, einfach „Live“ betiteltes Album erschienen – ein Wunder spielerischen Vermögens. Pianist Michael Wollny, Bassistin Eva Kruse und Schlagzeuger Eric Schaefer finden sich in die Dynamik ihrer Stücke und treiben sie bis zur Explosion.
Black Box (Gasteig), Rosenheimer Straße 5,
Samstag, 20 Uhr, Eintritt: 10 bis 25 Euro,
Tel.: 54 81 81 81
Einfach schön
Er sieht einfach gut aus. Auch mit seinen zarten 55. Und er singt noch besser: Geistvoll durchdringt Thomas Hampson die Lieder von Gustav Mahler – aktuell erfreuen wir uns an „Des Kaben Wunderhorn“ – und Schumann und überhaupt ist er auch ein fabelhafter Marquis Posa und Almaviva und... vermutlich macht er sogar beim Signieren noch eine richtig gute Figur.
Kaufhaus Beck, Musikabteilung,
Marienplatz, Sa, 12 Uhr, frei
Begleiter der Geschichte
Wenn ein Mensch lebt“ – 1973 war es, da tönte in den ostdeutschen Kinos dieses Lied zum Film „Die Legende von Paul und Paula“. Mit Wurzeln in den 60ern sind die Puhdys eine Band, die über vier Jahrzehnte gesamtdeutsche Geschichte begleitet hat. „Die Eisbären fliegen wieder...“ heißt ihre Tour, die einmal alles anders machen will als davor. 25 Songs hat die Gruppe in Akustik-Versionen umgearbeitet. Ein fröhlich ruhiger Karriererückblick.
Tonhalle, Grafinger Straße 6,
Samstag, 20 Uhr, Eintritt: 32 bis 41 Euro,
Karten unter Tel.: 54 81 81 81
Frauentexte
Geballte Frauenpower“ – versprechen die Turmschreiberinnen bei ihrer mittäglichen Lesung in der Drehleier: Michaela Karl, Monika Pauderer, Martha Schad und Ilse Röder werden dabei musikalisch unterstützt vom Trio Infernale. Und trotz des Titels der Veranstaltung versprechen sie, dass Männer natürlich auch willkommen sind.
Drehleier, Rosenheimer Straße 123,
Samstag, 13.30 Uhr,
Eintritt: 10, Mitglieder 7 Euro
Die zärtlichen Zeichen des Tango
Wilde, ungezügelte Leidenschaft – das ist so ein Klischee über den argentinischen Tango. Tatsächlich aber steckt dahinter ein komplexes System der Regeln und Zeichen. „Der Klang der Zärtlichkeit“ heißt das Tanzstück, das Regisseur und Choreograf Gonzalo Orihuela mit einer Gruppe aus Buenos Aires nach München bringt. Sechs Personen treffen sich in einem Tanzlokal und finden sich als Fremde, Freunde oder Liebende.
Leo 17, Leopoldstraße 17,
Sonntag, 19.30 Uhr,
Eintritt: 19 Euro an der Abendkasse
Treppenklänge
Konzeptkünstler Olaf Nicolai hat über den Sinn des Klangs nachgedacht – und regelmäßig wandelt sich der große Aufgang in der Pinakothek der Moderne zur „Escalier du Chant“, also zur Klangtreppe. Die Neuen Vocalsolisten aus Stuttgart „singen“ extra für die Performance Komponiertes. Und Kurator Berhart Schwenk erklärt das Ganze (12 Uhr).
Pinakothek der Moderne,
Sonntag, von 12 bis 18 Uhr,
gratis, Museumseintritt 1 Euro