Die Au ist mein Zuhause

Hier erzählen Leute von ihrem Wochenende: Heute ist das der Graffiti-Künstler Loomit. Er entspannt gerne in seinem Viertel.
von  Protokoll: Thierry Backes
Ist eigentlich ein Naturmensch: der Graffiti-Künstler Mathias Köhler alias Loomit in seinem Atelier auf dem Gelände der Kultfabrik.
Ist eigentlich ein Naturmensch: der Graffiti-Künstler Mathias Köhler alias Loomit in seinem Atelier auf dem Gelände der Kultfabrik. © Petra Schramek

Der Künstler, bürgerlich Mathias Köhler (44), ist mit Graffiti berühmt geworden. Er gehört zu den besten seiner Zunft.

Von Loomit

Die Arbeit hat sich mittlerweile so entgrenzt, dass viele Menschen das Wochenende gar nicht mehr als solches wahrnehmen. Bei mir ist das schon lange so: Ich arbeite oft, wenn die anderen es nicht tun, etwa, weil ich eine Wand in einem Büro mit einem Graffito besprühen soll, was wegen der Dämpfe nur geht, wenn gerade niemand an seinem Rechner sitzt.

In meiner Freizeit bin ich gerne mit der Familie in der Natur. Im Sommer gehen wir wandern, im Winter Schifahren, etwa am Brauneck in Lenggries. Wir wohnen nur 150 Meter von der Isar entfernt und verbringen sehr viel Zeit auch dort. Ob ich nun mit meinem Hund spazieren gehe, mit den Kindern zum Brückenwirt nach Pullach radle oder einen Tag auf einer abgelegenen Sandbank nahe Schäftlarn genieße: Die Isarauen sind eine fantastische Einrichtung. Ich bin ja viel rumgekommen auf der Welt und muss sagen: Die Stadt München geht, anders als viele andere Großstädte, vorbildlich mit ihrem Fluss um – Stichwort: Renaturierung.

An der Isar entlang gibt es auch eine ganze Reihe toller Biergärten wie den am Flaucher, den ich häufiger ansteuere. Es mag ja sein, dass es schöne Straßencafés in Berlin oder Hamburg gibt, aber nichts geht über einen bayerischen Biergarten. Dass man sein eigenes Essen mitbringen kann, das ist eine sehr charmantes Recht, das ich leider viel zu selten ausnutze: Ich vertraue da gerne den jeweiligen Gastronomen.

Apropos: Bei mir um die Ecke hat kürzlich ein Grieche in der Schweigerstraße aufgemacht. Das Moussaka im Apostel’s schmeckt hervorragend, das kann ich empfehlen. Sehr gut sind auch das Keko, ein türkisches Restaurant in der Mariahilfstraße und der Mai Garten, ein Chinese in der Ohlmüllerstraße. Dort wird sehr original gekocht, da kommen auch Sinologen hin und bestellen auf Mandarin. Wenn ich Lust auf Indisch habe, gehe ich gerne ins Ganesha in der Rosenheimer Straße, das Essen dort ist gottseidank recht scharf.

Ich müsste nun aber lange nachdenken, um gute Restaurants außerhalb von meiner näheren Umgebung zu finden. Was aber nicht an der Qualität der jeweiligen Lokale liegt, sondern daran, dass ich mich in der Au wohl fühle. Und ich muss ja auch nicht jedes Restaurant kennen, oder?

An Wochenenden zieht es uns als Familie immer wieder ins Kino. Wir gehen meistens ins Cinemaxx am Isartor, in die Blockbuster natürlich. Denn die Filme, die ich sehen will, die interessieren sonst niemanden. Ich werde da regelmäßig untergebuttert.

Dafür schleppe ich immer wieder jemanden mit in eines der Münchner Museen. Die Alte Pinakothek ist sehr beeindruckend, mit dem Rubens-Saal und den alten Kirchenaltären. Besonders mag ich aber die Pinakothek der Moderne und vor allem das Haus der Kunst. Die Ausstellungen, die dort gezeigt werden, sind richtig spektakulär.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.