Dicke Luft auch in München: CSU sieht beim Feinstaub keinen Handlungsbedarf

Die Umweltministerin Ulrike Scharf wirft den Grünen Panikmache vor, die eine blaue Plakette fordern, um die hohe Feinstaubbelastung in bayerischen Städten einzudämmen.
von  AZ
Auch auf der Landshuter Allee wird der Feinstaub-Grenzwert regelmäßig überschritten.
Auch auf der Landshuter Allee wird der Feinstaub-Grenzwert regelmäßig überschritten. © dpa

Die Umweltministerin Ulrike Scharf wirft den Grünen Panikmache vor, die eine blaue Plakette fordern, um die hohe Feinstaubbelastung in bayerischen Städten einzudämmen.

Trotz der teils hohen Feinstaubwerte in diesem Jahr in einigen Orten Bayerns sieht Umweltministerin Ulrike Scharf keinen akuten Handlungsbedarf. "Der Tagesmittelwert für Feinstaub kann europaweit an 35 Tagen im Jahr überschritten werden", sagte die CSU-Politikerin am Dienstag im bayerischen Landtag. Seit 2012 werde diese Vorgabe im Freistaat eingehalten.

"In München werden die Grenzwerte jeden zweiten Tag gerissen"

Zuvor hatten die Grünen gefordert, mit der Einführung der sogenannten blauen Plakette gegen die mancherorts sehr hohe Feinstaubbelastung – etwa auf der Landshuter Allee – vorzugehen. Diese war 2016 auf Bundesebene wegen massiver Kritik jedoch gestoppt worden. Nach Ansicht der Grünen könnten die Kommunen mit der zusätzlichen Plakette ältere Autos aus betroffenen Straßen verbannen und die Bevölkerung besser vor Abgasen schützen.

"In München und Nürnberg wurden zu Jahresbeginn fast jeden zweiten Tag die Feinstaub-Grenzwerte an verkehrsreichen Plätzen gerissen", sagte Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann, das Gesundheitsrisiko sei enorm und es müssten bei allen die Alarmglocken angehen. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt wurde in vielen Städten die Höchstgrenze für Feinstaub von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft 2017 überschritten – in Nürnberg 19, in München 18 und in Würzburg 17 Mal.

Scharf warf den Grünen Panikmache vor: "Wir haben derzeit aufgrund der Inversionswetterlage relativ viele solcher Überschreitungstage. Aber am Jahresende wird abgerechnet und nicht schon am Jahresanfang."

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