Dicke Luft an der Bavaria

Beschimpfungen und fliegende Flaschen: Auf der Theresienwiese demonstrieren 500 Münchner gegen das Rauchverbot in Bayern und sorgen für dicke Luft an der Bavaria.
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Mit Plakaten und Spruchbändern machten die Teilnehmer der Großkundgebung ihrem Unmut vor der Bavaria Luft.
Ronald Zimmermann Mit Plakaten und Spruchbändern machten die Teilnehmer der Großkundgebung ihrem Unmut vor der Bavaria Luft.

Beschimpfungen und fliegende Flaschen: Auf der Theresienwiese demonstrieren 500 Münchner gegen das Rauchverbot in Bayern und sorgen für dicke Luft an der Bavaria.

MÜNCHEN Dass es kein angenehmer Nachmittag für ihn werden würde, damit hatte Dr. Thomas Zimmermann gerechnet. Aber, dass sich der gesundheitspolitische Sprecher der CSU dann als „Lügner“ und „Wirtshaus-Mörder“ beschimpfen lassen musste und später sogar mit einer Flasche beworfen wurde, das war dann doch ein wenig viel für ihn: „Jetzt regts euch halt nicht so auf“, beschwichtigte er seine Zuhörer.

Doch die dachten gar nicht daran. Knapp 500 Rauchverbotsgegner – deutlich weniger als von den Veranstaltern erwartet – sorgten am Sonntag bei der Großkundgebung des „Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur" für dicke Luft an der Bavaria. Erneut forderte der Vereins-Vorsitzende Franz Bergmüller die Abschaffung des totalen Rauchverbots in Bayern und sprach sich für die Einführung von Raucherzimmern in Gaststätten aus. Der Landesvorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, appellierte für mehr Entscheidungsfreiheit der Wirte. Der SPD-Landtagsabgeordnete Hermann Memmel kritisierte die „Arroganz einer 2/3-Partei“. Und FDP-Politiker Martin Zeil polterte: „Die ständige Gängelung der Bürger im Freistaat muss endlich ein Ende haben.“

Gleich drei Mitglieder des Rauch-Vereins drängen nun in die Landespolitik: Vereins-Chef Bergmüller und sein Vize Jürgen Lochbihler, Chef der Schrannenhalle, für die Freien Wähler. Beisitzer Jürgen Koch, der Wirt des Cafe Atlas, will für die FDP ins Maximilianeum.

Wohl auch deshalb kündigte die CSU weitere Nachbesserungen an: Zimmermann, der in Vertretung von CSU-Fraktionschef Georg Schmid zur Theresienwiese gekommen war, sprach am Ende der Podiumsdiskussion von einer „gewissen Unschärfe, die das Gesetz enthalte“. Deshalb soll es in einem Jahr auch noch einmal auf den Prüfstand und anschließend überarbeitet werden. „Dann aber“, so Koch, „ist es für viele Wirte wahrscheinlich schon zu spät.“

Daniel Aschoff

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