Dick und Doof

MÜNCHEN - Dieser Aufkleber dürfte das CSU-Tandem wenig freuen: Die Grüne Jugend verteilt im Wahlkampf fleißig Sticker von Dick und Doof. Pardon, natürlich nicht von Dick und Doof. Sondern von Ministerpräsident Günther Beckstein und CSU-Parteichef Erwin Huber mit Melone.
Vor der Kommunalwahl waren in Bayern riesige Plakate der CSU-Spitze angebracht worden. „Zwei für Bayern“, stand darauf. „Das Duo kommt mir bekannt vor“, dachte der grüne Nachwuchspolitiker Martin Schmid, wenn er an den Plakaten vorbeikam. Flugs war die Idee zu dem Aufkleber geboren.
„Der Doofe ist der Huber, der schon als Chef der Staatskanzlei dem Stoiber immer hinterhergedackelt ist“, erklärt Martin Schmid seine frechen Analogie-Schlüsse. Und Beckstein müsse „als anfangs etwas trampeliger Ministerpräsident“ für den Dicken herhalten. „Ein stückweit sind Parallelen vorhanden“, findet Schmid, der selbst als grüner Landtagskandidat antritt.
Der Aufkleber wurde zum Selbstläufer: Schon 3000 Stück wurden an Infoständen verteilt. Andere grüne Kreisverbände deckten sich ein. Sogar Sepp Daxenberger, Spitzenkandidat für den Landtag, erstand 500 Exemplare. Gar nicht doof die Grüne Jugend. Aber dick im Geschäft.
Julia Lenders