Deutsche Post baut in München alle Briefmarken-Automaten ab
München - Vermutlich ist der Briefmarkenabsatz der Deutschen Post nie höher als jetzt im Advent. Weihnachtsgrüße und Päckchen treiben die Verkaufszahl jedes Jahr in die Höhe. Wer für seine Marken nicht lange in der Postfiliale Schlange stehen will, der geht zum Briefmarkenautomaten. So war das zumindest bisher. Doch die gelben Kästen sterben langsam aus. Inzwischen gibt es laut Angaben der Post nur noch 33 Stück innerhalb des Münchner Stadtgebiets. Rund ein Dutzend wurden in den vergangenen Monaten in der Landeshauptstadt abgebaut. Und der Trend wird sich fortsetzen.
Automaten rentieren sich nicht mehr
Denn so nützlich die gelben Verkaufskästen sind, so unrentabel sind sie für die Post inzwischen auch geworden. Jedes Jahr werden weniger Briefe geschrieben, moderne Kommuniaktionsmittel – wie E-Mails und Messenger-Dienste – machen dem Postversand zunehmend Konkurrenz. Bundesweit geht das Briefaufkommen jedes Jahr um zwei bis drei Prozent zurück, schätzt die Post.
Dazu kommt: Die Maschinen sind nicht gerade pflegeleicht. Geht ein Gerät kaputt, entscheidet sich die Post immer häufiger gegen eine kostenintensive Reparatur und für den Abbau. „Man überlegt sich inzwischen gut, ob man ein solches Gerät noch ersetzt“, bestätigt Postsprecher Klaus-Dieter Nawrath.
Bleibt die Frage: Wie kommt man ohne die Maschinen denn nun an die Marken? Dafür hat die Post einige Lösungen parat. „Möglichkeiten, Marken zu kaufen, gibt es in München mehr als genug“, meint auch Nawrath. Der Postsprecher verweist zum einen auf die in den vergangenen Jahren stark angestiegene Zahl der Poststellen in der Stadt: Rund 230 gäbe es derzeit in München.
Briefmarken gibt's auch über's Internet
Zum anderen setzt die Post inzwischen auch auf eine Reihe elektronischer Lösungen für die Portofrage. Es können im Internet unter www.internetmarke.de Marken gekauft und gleich ausgedruckt werden. Zum anderen kann man sein Porto seit einiger Zeit auch per SMS bezahlen. Dazu wird einfach eine Textnachricht mit dem Inhalt „Brief“ beziehungsweise „Postkarte“ an die Nummer 22122 geschickt. Daraufhin erhält man eine Antwort-SMS mit einem zwölfstelligen Code. Der kommt statt der Marke auf den den rechten oberen Rand des Briefumschlags und schon kann er eingeschmissen werden. Gezahlt wird über die Handyrechnung.
Größter Nachteil: Das per SMS bestellte Porto ist deutlich teurer als die regulären Briefmarkenpreise. 1,10 Euro statt 70 Cent fallen für einen Standardbrief an, 85 statt 45 Cent werden für eine Postkarte fällig.
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