Deutsche Bank: Jetzt haben die Manager das Wort

Nachdem es im Prozess um die Manager der Deutschen Bank zuletzt einige Verzögerungen gab, werden die Verhandlungen vor Gericht am Montag fortgesetzt. Nun haben die Angeklagten das Wort.
von  dpa/az
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Rolf Breuer (r.) und der ehemalige Chef Josef Ackermann (l.) während eines Verhandlungstages in München. (Archivbild)
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Rolf Breuer (r.) und der ehemalige Chef Josef Ackermann (l.) während eines Verhandlungstages in München. (Archivbild) © dpa

München - Vor dem Landgericht München wird am Montagmittag der Prozess gegen fünf Top-Banker der Deutschen Bank fortgesetzt.

Nach Verzögerungen am vorangegangenen Prozesstag sollen Vorstandschef Jürgen Fitschen und die anderen Angeklagten am dritten Verhandlungstag die Möglichkeit haben, sich zum Vorwurf des versuchten Prozessbetrugs im Kirch-Verfahren zu äußern.

Lesen Sie hier: Staatsanwaltschaft mit schweren Vorwürfen gegen Deutsche Bank

Geplant waren diese Erklärungen eigentlich schon vor knapp zwei Wochen. Verteidiger hatten aber bemängelt, dass die Staatsanwaltschaft sie zu kurzfristig mit neuen Ermittlungsergebnissen aus anderen Verfahren konfrontiert habe. Der Vorsitzende Richter Peter Noll hatte deshalb einen Verhandlungstag abgesetzt, um allen Beteiligten mehr Zeit für die Aktenlektüre zu geben.

Die Münchner Staatsanwaltschaft wirft Fitschen, seinen beiden Vorgängern Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie zwei weiteren Ex-Managern vor, in einem Prozess um Schadenersatzforderungen für die Pleite des Medienkonzerns Kirch nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Damit wollten sie nach Überzeugung der Ankläger versuchen, die milliardenschweren Forderungen der Kirch-Erben abzuwenden.

Lesen Sie hier: Streit um fehlende Akten im Deutsche-Bank-Prozess

Die Anklage sieht darin einen versuchten Prozessbetrug in einem besonders schweren Fall. Letztlich wurde die Bank aber doch zur Zahlung verurteilt und einigte sich mit den Kirch-Erben auf eine Summe von 925 Millionen Euro. Die Angeklagten hatten die Vorwürfe des Prozessbetrugs bereits vor Verhandlungsbeginn zurückgewiesen, sich vor Gericht aber noch nicht ausführlich äußern können.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.