Der Wirt hat "kein Mitleid"
Bernhard Rötzer ÖDP-Chef hat Sebastian Frankenberger ein Hausverbot erteilt. Im AZ-Interview sagt er, warum.
ERDING Wir müssen draußen bleiben” - dieses Hinweisschild gilt für Hunde und immer öfter auch für Sebastian Frankenberger. Die ÖDP hatte sich am für die Versammlung zum Politischen Aschermittwoch einen Raum im Erdinger Gasthaus „Zur Post” reserviert. Dort sollte auch Frankenberger seine Rede halten. Wirt Bernhard Rötzer schmiss ihn raus. Warum? Das erklärt er hier.
AZ: Haben Sie gewusst, dass Frankenberger als Redner auftreten soll?
RÖTZER: Nein, das wurde mir nicht mitgeteilt. Da habe ich mich einfach nur verschaukelt gefühlt! Ich hätte ihnen den Raum auch nicht gegeben, wenn ich das gewusst hätte. Aber die hatten wohl Angst, dass sie nirgendwo einen Raum bekommen, wenn sie Frankenberger erwähnen.
Wie haben Sie reagiert, als Sie Frankenberger gesehen haben?
Ich habe mich vergewissert, ob er es wirklich ist und ihm gesagt, dass er hier Hausverbot hat. Er hat mir widersprochen, ich könne ihm kein Hausverbot erteilen und wollte den Grund dafür wissen. Aber ich muss niemandem einen Grund angeben.
Und was war der Grund?
Es geht mir um die Intoleranz des Nichtraucher-Gesetzes, für das er verantwortlich ist. Unser Traditionslokal war zwar schon immer rauchfrei, aber ich fühle mich mit den anderen Gaststätten solidarisch. Was hat der als nächstes geplant? Rauchfreie Biergärten? Null-Promille-Gesetz?
Haben Sie kein Mitleid?
Nein! Ich würde ihn jederzeit wieder rausschmeißen. Dieser Mensch ist dermaßen publicity-süchtig und hat gleich alle Zeitungen über seinen Rauswurf informiert. Ein Foto wollte er auch noch mit mir machen, aber den Gefallen hab ich ihm nicht getan.
Wie ist jetzt die Resonanz?
Ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen. Der Alt-Bürgermeister von Rottach- Egern hat mich angerufen und mir gratuliert. Auch Freunde und Gäste sagen mir, dass sie nix anderes von mir erwartet hätten. Man muss einfach Rückgrat bewahren.
