Der Weg der Flüchtlinge

Wer in München ankommt, wird zunächst auf Notunterkünfte verteilt. Dann werden die Geflüchteten bayern- und deutschlandweit verteilt. Die AZ zeigt den Weg der Flüchtlinge, die am Hauptbahnhof ankommen.
von  Sophie Anfang
Zunächst kommen viele der Flüchtlinge über Ungarn in Salzburg an, um dann weiter nach München zu fahren. Dort werden die Menschen auf mehrere Stationen verteilt.
Zunächst kommen viele der Flüchtlinge über Ungarn in Salzburg an, um dann weiter nach München zu fahren. Dort werden die Menschen auf mehrere Stationen verteilt. © dpa

Immer mehr Geflüchtete erreichen die Stadt – die AZ erklärt, wie es dann mit ihnen weitergeht

Wer in München ankommt, wird zunächst auf Notunterkünfte verteilt. Dann werden die Geflüchteten bayern- und deutschlandweit verteilt.

 

 

 

 

SALZBURG Die Stadt ist ein wichtiger Stop für die Flüchtlinge, die aus Ungarn via Österreich nach Deutschland wollen. Von hier aus fahren Sonderzüge und reguläre Züge in Richtung München. Viele werden jedoch direkt in andere Bundesländer weitergeleitet oder halten nur kurz am Ostbahnhof, um gen Norden oder Westen weiterzufahren.

 

HAUPTBAHNHOF Hier ist seit letzter Woche für viele Flüchtlinge die erste Station in Deutschland. Gestern kamen allein bis zum Nachmittag 2000 Menschen hier an. Die Regierung von Oberbayern rechnete bis in die Nacht jedoch mit 10 000. Die Bahnhofshallen sind für die Flüchtlinge jedoch nur ein kurzer Stop, bevor sie weiterverteilt werden.

 

RICHELSTRASSE Mit S-Bahnen werden die Geflüchteten direkt vom Hauptbahnhof in die Bahnhalle an der Richelstraße gebracht. Dort können etwa 900 Flüchtlinge untergebracht werden. Die Menschen werden mit Essen versorgt und untersucht. Kinder bekommen Spielsachen. Die Richelstraße ist jedoch nicht dafür da, die Flüchtlinge dauerhaft aufzunehmen, sondern dient als Drehscheibe, um die Geflüchteten vom Hauptbahnhof weg hin in andere Unterkünfte in Bayern und Deutschland zu bringen. Die Menschen verbringen drei bis vier Stunden hier. Wird kein endgültiger Platz gefunden, werden die Flüchtlinge von hier als Übergangslösung für ein bis zwei Nächte zur Notunterkunft in Grasbrunn oder der Messe München gebracht.

 

GRASBRUNN In einer umfunktionierten Tennishalle kommen Flüchtlinge für ein paar Nächte unter. Ziel ist, die Geflüchteten möglichst schnell in die sechs Regierungsbezirke zu verteilen. Das geschieht mit Bussen. Welcher Bezirk wie viele Menschen aufnehmen muss, regelt eine Quote. Manche Flüchtlinge werden auch direkt vom Hauptbahnhof auf die Bezirke verteilt.

 

ANKUNFTSZENTRUM MÜNCHEN Hier können ein medizinisches Screening und eine Registrierung durchgeführt werden. Flüchtlinge werden auch direkt vom Bahnhof hierher gebracht.

 

 

 

MESSE Drei Hallen hat die Messe als Notunterkunft zu Verfügung gestellt. Sie verlangt keine Miete für die Hallen. In einer werden Geflüchtete mit Essen und Kleidung versorgt. Es gibt hier 1500 Tischplätze. Die Messe bietet kostenloses W-Lan. Freiwillige übersetzen, verteilen Lebensmittel. Die Backwarenmesse, die Ende der Woche beginnt, hat angeboten, frische Semmeln und Brot an die Flüchtlinge zu verteilen.

 

GESUNDHEITSCHECK Im Eingangsbereich der Messe Nord ist ein Gesundheitszentrum eingerichtet. Hier werden die Flüchtlinge untersucht und versorgt.

 

 

 

 

SCHLAFEN Zwei Hallen hat die Messe mit Feldbetten ausgestattet. 1100 Menschen haben in jeder Halle Platz. Die Hallen sind mit Stellwänden in drei Bereiche unterteilt. Hier bleiben Flüchtlinge im Schnitt eine Nacht.

 

 

BUS Nach kurzer Ruhe geht die Reise der Flüchtlinge weiter: Gut 30 Busse sind gestern von der Messe aus in andere Regierungsbezirke und Bundesländer gefahren. Fährt ein Bus ab, wird der Zielort ausgerufen und Flüchtlinge können freiwillig einsteigen. Viele tun das.

 

 

 

 

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