Der Traum von weißer Weihnacht: In München war das zuletzt 1997
München - Weiße Weihnachten ist für viele, egal ob groß oder klein, immer etwas ganz Besonderes. In den letzten Jahren wurde diese Träumerei aber meist enttäuscht. Doch wie gut stehen die Chancen dieses Jahr auf Schnee an den Feiertagen?
Eine der meistgestellten Fragen, die Meteorologen ab dem 1. Advent gestellt werden dürfte, ist: "Gibt es dieses Jahr weiße Weihnachten?"

Denn an den Feiertagen gibt es doch kaum etwas Schöneres, als wenn sich das Land in eine dichte Schneedecke hüllt und kleine Kinder am 1. Weihnachtsfeiertag den neuen Schlitten ausprobieren oder mit den Eltern einen Schneemann bauen oder eine Schneeballschlacht starten können.
Das sind die Aussichten für München und Bayern auf weiße Weihnachten
In den letzten Jahren wurde München und Bayern vom Wetter an Weihnachten nicht wirklich verwöhnt. Doch wie stehen dieses Jahr die Chancen auf weiße Weihnachten im Freistaat?
Nach den aktuellen Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) stehen die Chancen auf weiße Weihnachten in Bayern auch in diesem Jahr je nach Region sehr unterschiedlich, und die Wahrscheinlichkeit sinkt vor allem mit Blick auf die tieferen Lagen.
Weihnachten in München: Ein bisschen Schnee und viel Sonne
Die Aussichten auf Schnee im südlichen Bayern sind nach DWD-Angaben pünktlich zu Heiligabend am größten. Ab einer Höhe von 400 bis 500 Metern könnten demnach Schneeflocken fallen, und das schließe auch München ein, heißt es am Tag vor Weihnachten bei den DWD-Meteorologen.

Der Montag (23. Dezember) startete mit Glättegefahr auf den Straßen, doch schon zu Wochenbeginn deutete sich ein bisschen weiße Pracht in tiefen Lagen mit Schneeregen an, im Mittelgebirgsraum birgt das Glättegefahr durch geringen Schneefall. In den Alpen schneit es etwas mehr, dort können bis Dienstagabend bis zu 40 Zentimeter Neuschnee fallen.
Warm eingepackt bieten sich Weihnachtsspaziergänge an
Der Montag hatte mit Glätte auf den Straßen begonnen. Ab einer Höhe von 400 Metern könne es glatt werden, warnte der DWD. Alle Jahre wieder erwarten die Weihnachtsreisenden viele Staus. Nach Angaben des ADAC beginnt der Montag bereits mit reichlich Verkehr auf den Straßen.
Für Dienstag (Heiligabend) kündigte sich den DWD-Prognosen zufolge "zeitweise geringfügiger Schneefall" an. Im Tagesverlauf werde es aber "zunehmend längere, trockene Phasen" geben. An den Alpen hingegen schneit es in Maßen über den Tag hinweg. In der Nacht zum Mittwoch schneit es dann auch an den Alpen wenig, nach Oberbayern hin klart es demnach auf.
Weiße Weihnachten in Bayern und München? Was die aktuellen Prognosen sagen
Der Mittwoch (1. Weihnachtsfeiertag) beginnt in Franken grau und trüb, in der Oberpfalz und in Niederbayern zeigt sich ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix. In Schwaben und Oberbayern meldet sich reichlich Sonne bei blauem Himmel an. Bei Temperaturen bei 1 bis 5 Grad und nur schwachem Wind können die Münchner warm eingepackt ausgedehnte Spaziergänge in Angriff nehmen.
Die Nacht zum Donnerstag werde von der Frankenhöhe bis zu den Alpen überwiegend sternenklar, so der DWD. Für das nördliche Franken sowie in Ostbayern und im östlichen Alpenvorland kündigt sich dichter Nebel an.
Auch der 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) soll in weiten Teilen Oberbayerns und Schwabens sonnig werden. Höchsttemperaturen von 1 Grad an den Alpen bis 7 Grad am Main.
Weiße Weihnacht: Klimawandel macht es zur Rarität
Generell sind die Chancen auf Schnee an Weihnachten, statistisch gesehen, eher gering, denn weiße Festtage vom 24. bis 26. Dezember werden in den meisten Regionen Deutschlands immer seltener. "Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen vertreibt die romantischen weißen Weihnachten Schritt für Schritt aus Deutschland", sagt Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Vergleicht man die Referenzperioden 1961 bis1 990 und 1991 bis 2020 zeigt sich laut DWD, dass die Chance auf weiße Weihnachten mit einer Schneedecke an allen drei Tagen im Mittel von Deutschland um 13 Prozentpunkte und regional sogar um bis zu 44 Prozentpunkte zurückgegangen ist. Dies bedeutet eine prozentuale Abnahme von 52 Prozent für 3 Tage mit Schnee an Weihnachten, so der DWD in einer Pressemitteilung.
Was bedeutet eigentlich "weiße Weihnacht" genau?
Von weißer Weihnacht spricht man, wenn am 24., 25. und 26. Dezember durchgehend eine ein Zentimeter dicke Schneedecke liegt. Das letzte Mal, dass dies in München der Fall war, ist schon eine Zeit lang her. 1997 konnte man hier zuletzt richtige weiße Weihnachten feiern.

Zwar darf man sich in den letzten Jahren in Bayern Ende November, Anfang Dezember schon über Schnee freuen, doch von der weißen Pracht bleibt bis Weihnachten meist nichts liegen. Und tatsächlich sind die Chancen auf weiße Weihnachten besonders im Süden Deutschlands, also auch Bayern, in den letzten Jahren stark gesunken. Lag hier bis vor wenigen Jahrzehnten noch an fast jedem zweiten Weihnachten Schnee, hat sich das mittlerweile stark geändert.
Schnee an Weihnachten: DWD berechnet Wahrscheinlichkeit für München
Der DWD hat für sieben deutsche Städte den Rückgang der Wahrscheinlichkeit weißer Weihnachten berechnet und kommt dabei für München auf einen Wert von -19,5 Prozent. Während zwischen 1961 und 1990 die Chancen auf weiße Weihnachten in München noch bei 33,4 Prozent lag, ging die Wahrscheinlichkeit zwischen 1991 und 2020 auf 13,8 Prozent zurück.
Rein statistisch bedeutet dies für die bayerische Landeshauptstadt, dass es nur noch alle sieben Jahre weiße Weihnachten gibt. Früher war München im Schnitt noch alle drei Jahre an Heiligabend in Schnee gehüllt.
Das letzte Mal flächendeckend Schnee in ganz Deutschland zum Weihnachtsfest gab es 2010, damals übrigens erstmals wieder nach 1981, teilweise mit Schneehöhen bis 4 Meter in Bayern. Es gab in der jüngeren Vergangenheit aber auch schon das andere Extrem, als an den Weihnachtstagen in Teilen Bayerns bis zu 17 Grad als Höchsttemperatur gemessen wurden.
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