Der Traum vom Bahn-Raumschiff

Der Plan für einen neuen Hauptbahnhof war schon beerdigt – nach dem Aus für den Transrapid hat das Projekt wieder eine neue Chance. Das Wichtigste fehlt aber noch: die Finanzierung
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So soll der Eingang zum neuen Hauptbahnhof aussehen
abendzeitung 2 So soll der Eingang zum neuen Hauptbahnhof aussehen
Der Bahnhof von innen: schick und lichtdurchflutet
Auer + Weber 2 Der Bahnhof von innen: schick und lichtdurchflutet

MÜNCHEN - Der Plan für einen neuen Hauptbahnhof war schon beerdigt – nach dem Aus für den Transrapid hat das Projekt wieder eine neue Chance. Das Wichtigste fehlt aber noch: die Finanzierung

Eine schöne Vision: Bei den Olympischen Winterspielen 2018 kommen die Gäste am ultramodernen Münchner Hauptbahnhof an. Zentral im lichten Glaspalast ist ein Treppenhaus auf mehreren Stockwerken, genannt Nukleus. Es führt in den weitläufigen Untergrund – wo der Fahrgast zwischen zwei S-Bahnstammstrecken wählen kann.

Im Mai 2007 war der Traum erstmal geplatzt: „Der Bahnhof bleibt, wie er ist“, hieß es von der Bahn. 350 Millionen Euro für den Neubau seien nicht zu finanzieren. Doch jetzt ist wieder Bewegung in die Sache gekommen. Weil der Transrapid nicht kommt, werden zweite Stammstrecke und neuer Bahnhof in einer Machbarkeitsstudie zusammengefasst. Moritz Auer vom ausführenden Architekturbüro Auer + Weber sagt: „Die Abläufe beim Bau lassen sich vereinfachen.“

Doch der Haken ist die Finanzierung des Gebäudes. An der wird sich die Stadt nicht beteiligen. OB Christian Ude sagt: „Wir haben kein Geld zu verschenken.“ Und Michael Hardi vom Planungsreferat erläutert: „Wir finanzieren nur bei der Planung mit.“ Das Wirtschaftsministerium müsse mit Bund und Bahn verhandeln. Ministerin Emilia Müller lässt wissen, eine Beteiligung des Freistaates beziehe sich „nicht auf den Umbau des Empfangsgebäudes“. Will heißen: Die Bahn soll ihren Bahnhof allein bezahlen.

Soviel ist sicher: Die Finanzierung ist noch nicht gesichert

Deren Sprecherin Gabriele Schott merkt denn auch an, dass „die Finanzierung nicht gesichert ist“. Zumal das Projekt ja von der zweiten Stammstrecke abhängt und die ist ja noch nicht einmal beschlossene Sache. Das 1,6-Millarden-Projekt soll im Idealfall 2018 fertig sein – rechtzeitig zu den Olympischen Winterspielen. Die München aber noch nicht gewonnen hat.

Sicher ist bislang nur: Bis Jahresende erarbeiten Freistaat, Stadt und Bahn die Machbarkeitsstudie, in der alle Rahmenbedingungen geprüft werden. Dann wird klarer, ob, wie und von wem der Bahnhof der Zukunft finanziert werden kann. Denn damit 2018 alles fertig ist, muss der Bau wohl spätestens 2010 beginnen.

Katharina Rieger

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