Der Teenager mit dem verrückten Jubel: So geht's für Dedura nach dem BMW-Open-Aus weiter

München - Youngster Diego Dedura will sich nach seinem kleinen Tennis-Märchen bei den BMW Open in München künftig voll auf die Profitour konzentrieren. "Ich gehe auf die Profitour und bleibe da. Ich versuche, so hoch wie möglich in den kommenden Jahren zu kommen", sagte der erst 17 Jahre alte Berliner nach seinem Aus im Achtelfinale des ATP-500-Turniers. Für das Masters in Madrid in der kommenden Woche habe er eine Wildcard für die Qualifikation bekommen. "Ich freue mich super", betonte er.
Dedura war in München nur deshalb in das Hauptfeld gerutscht, weil Routinier Gael Monfils kurzfristig absagte. Der Sohn eines Chilenen und einer Litauerin, der von Weltranglistenplatz 549 gestartet war, sorgte dort gleich für frischen Wind.
"Am Ende sind die Emotionen übergeflossen"
Sein Jubel nach dem überraschenden Erstrundensieg über den früheren Top-Ten-Spieler Denis Shapovalov aus Kanada, der beim Stand von 7:6 (7:2) und 3:0 für den Deutschen aufgab, war überschwänglich und sorgte in Sozialen Medien teils auch für Kritik. Dedura hatte mit den Schuhen ein Kreuz auf den Sandplatz gemalt und sich daraufgelegt, Arme und Beine von sich gestreckt.
"Noch wurde ich nicht darauf angesprochen. Es war nichts Respektloses gegenüber Denis. Ich bin halt 17 Jahre alt, es ist mein erstes ATP-Turnier", erklärte Dedura. "Am Ende sind die Emotionen übergeflossen."
Dedura scheitert im Achtelfinale
Für Dedura sind die BMW Open allerdings bereits beendet. Der erst ins Hauptfeld nachgerückte Berliner war beim 1:6 und 1:6 im Achtelfinale gegen den Belgier Zizou Bergs chancenlos. Der 17-Jährige, der künftig nur noch unter dem Mädchennamen seiner Mutter startet, durfte sich aber über eine Menge Erfahrung, 50 Punkte für die Weltrangliste und 36.560 Euro Preisgeld freuen.
"Es war rappelvoll, ich konnte meinen Papa in der Box gar nicht sehen. Ich bin super happy, dass ich noch so viele Leute auf die Anlage bringen konnte", sagte Dedura, der von seinem Vater Cesar betreut wird, auf der anschließenden Pressekonferenz. Bergs sei aber einfach besser gewesen.
Der Spitzname bleibt
Dedura, der noch als Dedura-Palomero ins Sandplatz-Event gestartet war, hatte gegen den früheren Top-Ten-Spieler Denis Shapovalov aus Kanada, der allerdings aufgeben musste, als erster 2008 geborener Profi ein Match im Hauptfeld eines ATP-Turniers gewonnen. "Ich glaube, zwei Namen reichen", sagte der Youngster zu seiner Wahl und lachte. Sein Spitzname bleibe aber "DDP".
"Auf geht's, Diego!"
Gegen Bergs im Achtelfinale sah der Sohn eines Chilenen und einer Litauerin aber einfach kein Land. Man merkte, wie sehr er sich mit Tempo und Härte in den Schlägen seines Rivalen abmühte. "Ich habe noch viel zu lernen", meinte der erfrischend auftretende junge Spieler. "Ich kann mitnehmen, dass ich auf dem Platz ruhiger bleiben kann."
Ab und an deuteten sich aber für Dedura doch kleinste Möglichkeiten für eine Wende an. "Auf geht's, Diego!", skandierten ihm die Fans auf den Rängen vor allem Ende des ersten Satzes zu. Für ein Break reichte es dennoch nicht. Auch nicht im zweiten Durchgang. So endete der Ausflug des deutschen Lucky Losers ins Achtelfinale nach 1:09 Stunden.