Der Sex-Täter vom Olympia-Park gesteht
MÜNCHEN - Er missbrauchte zwei Kinder (fünf und sieben Jahre). Vor der Tat feierte er mit Drogen im Techno-Club. Vor Gericht gestand der 27-jährige Markus H. seine Taten.
Blaue Anstaltskleidung, das Gesicht versteckt hinter einem grünen Aktendeckel – so lässt sich der mutmaßliche Kinderschänder Markus H. (27) von zwei Justizbeamten in den Münchner Landgerichtssaal 208 führen. Erst als der Vorsitzende Richter Stephan Kirchinger und seine Kammer den Saal betreten und in diesem Augenblick Fotografierverbot herrscht, zeigt der Angeklagte sein Gesicht: Blass, schmale Gesichtszüge, dunkle Locken, freundliche Augen.
Selber möchte er sich nicht vor Gericht äußern. Über seine Strafverteidiger Marco Noli und Marc Duchon räumt er die Vorwürfe ein: „Ihm tut die Tat sehr leid. Für das, was er den beiden Kinder angetan hat, möchte er sich ausdrücklich entschuldigen.“ Der Junge und dessen Schwester waren zur Tatzeit fünf und sieben Jahre alt. Es war der 10. November 2007, gegen 9.30 Uhr, als die beiden auf dem Weg zu einer Freundin am Ackermannbogen waren. Unterweges spielten sie noch auf dem angrenzenden Olympiagelände im Schnee.
Mit dem Bus fuhr er zum Ackermannbogen. Dort habe er die Kinder getroffen.
Laut Ermittlungen hat Markus H. vor der Tat die Nacht in einem Techno-Club durchgefeiert. Er soll unter Drogeneinfluss gestanden haben. Kokain und Ecstasy. Mit dem Bus sei er zum Ackermannbogen gefahren. Dort habe er die Kinder beim Spielen angetroffen. Laut Anklage sprach Markus H. die ältere Schwester an, fragte sie nach der Therese-Studer-Straße. Danach entfernte er sich kurz, kehrte aber wieder zurück, versprach ihnen 1000 Euro für einen Fernsehauftritt, wenn sie ihn begleiten würden. Die Kinder weigerten. Markus H. soll dem Mädchen gedroht haben, dass er ihren kleinen Bruder umbringen werde, falls sie ihm nicht folgen würden. In einem Fahrradabstellplatz missbrauchte er die Kinder.
Rechtsanwältin Antje Brandes, die im Prozess die Nebenklage für die Eltern der Opfer vertritt, sagte: „Nach dem Vorfall geriet das Leben der Familie aus den Fugen. Die Kinder leiden immer noch unter dem Vorfall. Sie sind heute noch psychotherapeutischer Behandlung.“ Der Prozess dauert an.
th
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