Der schwule Maibaum kehrt zurück

Aufatmen im Glockenbachviertel: Münchens schwullesbische Gemeinde bekommt ihren gestohlenen Maibaum zurück. Am 1. Mai soll es ein großes Fest geben.
von  Abendzeitung
Das geklaute Stangerl der schwullesbischen Gemeinde.
Das geklaute Stangerl der schwullesbischen Gemeinde. © Thomas Gaulke

MÜNCHEN/ISMANING - Aufatmen im Glockenbachviertel: Münchens schwullesbische Gemeinde bekommt ihren gestohlenen Maibaum zurück. Am 1. Mai soll es ein großes Fest geben.

Die Mitglieder des Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrums (SUB) und die Diebe vom Burschenverein Ismaning haben sich darauf geeinigt, dass der Baum am 1. Mai gegen elf Uhr zum Karl-Heinrich-Ulrichs- Platz gebracht wird. Dort sollen auch die endgültigen Übergabeverhandlungen geführt werden.

Der Burschenverein fordert Bier und Brotzeit für die 40 Männer, die den Stamm anliefern werden. Am Dienstagabend hatten die Ismaninger das Traditionsstangerl aus dem Hof der Werkstatt von Robert C. Rore entwendet, nachdem der Künstler den Baum kurzzeitig dort hingelegt hatte, um in seiner Werkstatt endlich wieder Platz zum Arbeiten zu haben. „Anschließend bin ich etwas Essen gegangen“, erzählt Rore.

Tanz, Rede und Bier

Diese Unachtsamkeit nutzen die Burschen aus. Unter einem Vorwand verschafften sie sich Zugang zum Hof und trugen ihn hinaus. Als Rore nach 20 Minuten zu seiner Werkstatt zurückkehrte, fehlte vom Baum bereits jede Spur. Für seine Rückkehr haben sich die Organisatoren einiges überlegt. Unter anderem werden die Schwuhplattler, der schwullesbische Volksmusikkreis und die Philharmoniker am Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz auftreten. Es gibt ein Tanzfest mit Polka, Walzer und Schieber, Volksmusik aus Simbabwe und eine Versteigerung für einen Tanz um den Baum. Außerdem hält Alexander Miklosy, Vorsitzender des Bezirksausschusses, eine Ansprache.

Die Brauerei Löwenbräu hat 1000 Liter Bier gespendet, die die Wirte gegen ein Entgelt fürs Sub ausschenken werden. Auch die Deutsche Eiche, das Wirtshaus im Fraunhofer und das Café Selig werden für Speis und Trank sorgen.

Die Veranstaltung am Karl- Heinrich-Ulrichs-Platz dauert von 11 bis 19 Uhr.

Daniel Aschoff

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