Der Schwammerl am Hauptbahnhof kommt weg - aber wollen wir das?

Der AZ-Vize-Chefredakteur über Abrisswut und Hauptbahnhof.
von  Thomas Müller
Schaut doch ganz gut aus, oder? Der noch nicht vergammelte Schwammerl mit „Hauptbahnhof“-Schrift, hier noch ohne störenden Aufzugs-Einbau und Radl-Verhau im Jahr 1976.
Schaut doch ganz gut aus, oder? Der noch nicht vergammelte Schwammerl mit „Hauptbahnhof“-Schrift, hier noch ohne störenden Aufzugs-Einbau und Radl-Verhau im Jahr 1976. © Ullstein

Ich geb’s ja zu: Ich mag den Hauptbahnhof. Auch wenn diese Haltung in München nur bedingt mehrheitsfähig ist – wurscht. Ob filigrane Gleishalle mit Grundig-Logo, Pkw-Aufzug, Schwammerl oder Starnberger Flügelbahnhof der frühen 50er Jahre – das hat schon was.

Die Nierentisch-Architektur ist ein Stück Münchner Identität, die Stadt und Bahn (der Freistaat sowieso: Tierklinik!) gerade systematisch zerstören.

Geplanter Abriss am Hauptbahnhof: Der Schwammerl kommt weg

Der denkmalgeschützte Starnberger Bahnhof? Weg damit! Die alte Schalterhalle? Abreißen! Der 50er-Jahre-Schwammerl? Steht eh bloß dumm im Weg – also weg!

Sensible Stadtplanung im Herzen der Stadt schaut sicher anders aus. Warum werden die Münchner dazu nicht befragt? Oder anders: Wollen wir das eigentlich so?

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