Der Schnee schmilzt

Endlich gibt der Winter Gas. Doch viel Schnee gab's bisher nicht für die Münchner. Wie es mit dem Winter weitergeht
München - Schneeberge in der Fußgängerzone. Wie lange haben wir darauf gewartet. Allerdings haben wir bei dem Foto etwas getrickst - allesw eben eine Frage der Perspektive.
Die kümmerlchen Schneereste in der Fußgängerzone reichen derzeit kaum für eine Schneeballschlacht.
Während es im Oberland südlich von München am Sonntagmorgen für eine geschlossene Schneedecke reichte, müssen sich die Münchner derzeit noch mit Matsch begnügen.
Kalendarisch gesehen stecken wir mitten im tiefsten Winter. Kalt müsste es sein mit Dauerfrost und nachts zweistelligen Minustemperaturen. Tagsüber leichte Schneeschauer und Temperaturen um die Null Grad. So war es zumindest vor einem Jahr.
„Der Winter kommt langsam in Fahrt“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Internetdienst „Wetter.net“. „Die Temperaturen liegen tagsüber nur um die Null Grad“, sagt Clemens Grohs vom Wetterdienst „Meteomedia“. In den Regen mischen sich immer häufiger Schneeflocken, gegen Abend soll es schneien.
„Allerdings darf man am Wochenende keine Schneemassen erwarten“, dämpfen beide Meteorologen die Erwartungen. Bestenfalls sind Münchens Dächer leicht überzuckert. Ein bis zwei Zentimeter können vom Himmel fallen. Richtiger Winter sieht im Januar eigentlich anders aus.
Und wie geht es weiter? Zumindest in der ersten Hälfte der kommenden Woche bleibt es winterlich in München. Das Thermometer schafft es kaum über ein bis zwei Grad. Dazu ist leichter Schneefall angekündigt. „Zwei bis vier Zentimeter könnten es werden“, meint Clemens Grohs. Bei Internetdienst „Wetter.com“ lehnt man sich mit der Prognose so weit aus dem Fenster, dass sogar kommenden Donnerstag und Freitag mit Schneeschauern in München zu rechnen ist.
Doch das scheint es dann auch schon wieder gewesen zu sein mit dem Winter. Der Februar startet laut „Wetter.com“-Prognose mit Regen bei Temperaturen um ein Grad. „Die Luftmassengrenze verläuft derzeit genau über Deutschland, das macht präzise Vorhersagen so schwierig“, erklärt Dominik Jung die Probleme seiner Zunft.
Generell kann man sagen, dass es in Osteuropa inzwischen deutlich kälter ist, was auch bei uns die Chancen auf Winterwetter erhöht. Wer es richtig knackig kalt haben will, der muss in den Nordosten der Republik auswandern. Die Berliner können in den kommenden Tagen mit Dauerfrost bis minus zehn Grad und Schneefall rechnen.
Bis München schafft es die Kaltfront nur in abgeschwächter Form. Temperaturen knapp über Null Grad, dazu immer wieder Schauer, mal Regen mal mit Schnee vermischt. Genau das Wetter, bei dem man sich ganz schnell nen Schnupfen holen kann.