Der Schatz in der Wanne: Bauarbeiter findet 100.000 Euro

Installateur findet bei Renovierungsarbeiten in Moosach Bargeld in Höhe von 109000 Euro. Ein demenzkranker Rentner hatte seine Ersparnisse beim Auszug einfach vergessen.
von  Abendzeitung
Installateur Kai Stuve fand den riesigen Geldbetrag.
Installateur Kai Stuve fand den riesigen Geldbetrag. © Gregor Feindt

MÜNCHEN - Installateur findet bei Renovierungsarbeiten in Moosach Bargeld in Höhe von 109000 Euro. Ein demenzkranker Rentner hatte seine Ersparnisse beim Auszug einfach vergessen.

Kai Struve (28) zitterten die Hände, als er plötzlich ein ganzes Bündel 500-Euro-Scheine in Händen hielt. Bei Renovierungsarbeiten in einer Moosacher Wohnung hatte er 109000 Euro zufällig gefunden. Das Geld gehört einem demenzkranken Rentner. Der 88-Jährige hatte seine kompletten Ersparnisse in einem Beutel im Badewannensockel versteckt und vergessen, als er im Oktober letzten Jahres in ein Seniorenheim umzog.

„So viel Geld hab ich nie zuvor in Händen gehalten“, erzählt Kai Stuve. Die 218 Scheine, alles nagelneue 500er, lagen fein säuberlich verpackt in einem Kulturbeutel, daneben ein Brief. Ein Vermögen, das der Besitzer über die Wartungsklappe im Badewannesockel deponiert hatte. Ein perfektes Versteck, das niemand finden sollte – nicht einmal der Besitzer.

Der 88-Jährige Rentner leidet nämlich an altersbedingter Demenz. Bis vergangenen Herbst lebte er in seiner Wohnung in der Lauinger Straße 30. Dann musste er in ein Seniorenheim umziehen. Seine Möbel, seine Kleidung – alles wurde eingepackt. Nur das Vermögen im Badewannensockel blieb zurück. Niemand kannte das Geheimversteck.

Bis gestern um 9.30 Uhr, als Kai Stuve die Erdgeschosswohnung betrat. Der Gas-Wasserinstallateur sollte das Bad demontieren. Dabei baute er auch die Wanne aus. Plötzlich lag die Tasche vor ihm. „Ich musste mich vor Schreck hinsetzen“, erzählt der 28-Jährige. Klar dachte Kai Struve eine kurze Schrecksekunde lang daran, das Geld einzustecken. „Aber dann siegte die Ehrlichkeit“, sagt der 28-Jährige. „Ich hab meinen Chef und die Polizei angerufen. Ich dachte das Geld stammt aus der Beute eines Verbrechens.“

Das Geld bekommt jetzt der Vormund des Rentners. Struve steht nur der gesetzliche Finderlohn in Höhe von 3270 Euro zu.

rah

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