Der Park entzweit die CSU
Der Streit um den Leinenzwang für Hunde im Englischen Garten wird zur Zerreißprobe für die CSU: Nach Bernhard wettert jetzt auch Haedke gegen die Einschränkungen. „Es kann nicht sein, dass die Münchner Lebensart verletzt wird."
MÜNCHEN Nachdem sich Umweltminister Otmar Bernhard bereits vergangene Woche vehement gegen die neue Parkordnung mit Bußgeldern ausgesprochen hat, poltert nun auch der CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Haedke gegen die Pläne des Finanzministeriums: „Es kann nicht sein, dass die Münchner die Hauptbetroffenen sind und die Münchner Lebensart verletzt wird“, sagte der Politiker: „Wenn die Stadt von übereifrigen Beamten drangsaliert wird, dann müssen wir das ändern. Es darf nicht sein, dass im Englischen Garten künftig Heerscharen von Kontrolleuren herumlaufen und versuchen, von den Leuten 50 Euro zu kassieren.“
Wie berichtet, hat der Bayerische Landtag am 25. Juni eine „Ermächtigungsgrundlage“ beschlossen, durch die für Parkbesucher eine Vielzahl von Verboten und Einschränkungen drohen. Ein Bade- und Surfverbot, Leinenzwang für Hunde, ein Radlverbot am Wochenende und sogar ein Spiel- und Sportverbot für bestimmte Tage wären möglich. Mit der großen Münchner Freiheit im Englischen Garten wäre es dann ein für alle Mal vorbei.
Allerdings gibt’s auch Befürworter der neuen Parkordnung: „Natürlich muss es weiterhin kleinere Bereich geben, in denen Hunde frei laufen können“, sagt Schwabings BA-Vorsitzender Werner Lederer-Piloty: „Ansonsten sollte es aber im gesamten Englischen Garten einen Leinenzwang geben.“ Schließlich würden laut Berechnungen des Bezirksausschusses pro Tag ein Güterzug Hundekot im Englischen Garten anfallen: „Der Park ist aber nicht nur für Hunde, sonder für alle da“, sagt Lederer-Piloty, „es gibt einen immensen Benutzungsdruck.“
Bis zum Ende des Jahres 2012 soll das neue Gesetz für den Englischen Garten Gültigkeit haben. Wenn sich der Streit um den Leinenzwang zuspitzt, könnte es aber auch viel schneller wieder verschwinden. wbo, DA