Der Olympia-Zuschlag - für eine Hand voll Dollar
MÜNCHEN Diese Entscheidung war letztlich der Auslöser für den Weg Münchens vom beschaulichen Millionendorf zur weltweit beliebten Weltstadt mit Herz: Am 26. April 1966 wählte das Internationale Olympische Komitee die Landeshauptstadt zum Austragungsort der Sommerspiele 1972. Wie es dazu kam, die überraschenden Hintergründe der Entscheidung – das verrät exklusiv die neue DVD „Zeitreise München” von Klaus Bichlmeier.
Die Bewerbung war eine Idee von Willi Daume, dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees. Im Herbst 1965 weihte er den damals völlig überraschten Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel in seine Pläne ein.
Zur Wahl standen im zweiten Wahlgang Montreal und München. Und da, so erzählte es jetzt der Alt-OB Filmemacher Bichlmeier bei einem Interview für dessen Streifen „Zeitreise München”, kickten sich die Kanadier mit einem dummen Fehler selbst aus dem Rennen. Denn der Bürgermeister von Montreal bot an, im Falle eines Zuschlags die sieben (!) Dollar Übernachtungsgeld zu übernehmen, die die Komitee-Mitglieder damals noch selbst bezahlen mussten.
Damit war das Rennen gelaufen. Um ja nicht in den Ruch der Bestechlichkeit zu geraten, ließen die IOC-Delegierten Montreal mit Pauken und Trompeten durchfallen.
München war damit Olympia-Stadt. Und machte, wie man 49 Jahre nach dem weltweit beachteten Ereignis konstatieren kann, das Beste daraus.