Der neue Mietatlas: Wo München bezahlbar ist
Ein neuer Atlas zeigt die Durchschnittspreise pro Quadratmeter. Keine Überraschung: Sie steigen. Aber nicht überall gleich stark. Zahlen Sie zuviel Miete?
MÜNCHEN - Schlimmer geht immer: Das gilt seit Jahren für die Münchner Mietpreise – obwohl die Stadt ohnehin schon das teuerste Pflaster der Republik ist. Jetzt dokumentieren die Immobilien-Experten von Jones Lang LaSalle in ihrem aktuellen Report das ganze Ausmaß des Münchner Mietwahnsinns. Wo kennt die Preisspirale kein Ende? Und in welchen Stadtteilen geht es wenigstens etwas moderater nach oben?
Eines vorab zur Methodik des Berichts: Die genannten Werte sind so genannte Medianmieten, also ein „robusten Mittelwertmaß”, wie es bei Jones Lang LaSalle heißt. Genau die eine Hälfte der ausgewerteten Angebote lag darüber – und die andere darunter.
Und so sieht der Münchner Mietatlas fürs erste Halbjahr 2011 aus: Die Monatsmieten haben im Jahresvergleich um rund 3 Prozent auf im Schnitt 12,10 Euro pro Quadratmeter zugelegt. Wobei die Schere innerhalb der Stadt recht weit auseinandergeht.
In gefragten innerstädtischen Lagen wie Schwabing oder dem Glockenbachviertel sind nämlich doppelt so hohe Wachstumsraten registriert worden.
Unterdurchschnittlich ist dagegen der Zuwachs im Westen, also den Stadtbezirken Aubing-Lochhausen-Langwied, Pasing-Obermenzing sowie Allach-Untermenzing. Dort stiegen die Mieten nur um 1,3 Prozent – auf jetzt 11,20 Euro.
Auch im Münchner Norden deutet die Preis-Kurve weniger steil nach oben: Ein Plus von 1,7 Prozent (auf 11,30 Euro) weisen Moosach, Milbertshofen-Am Hart, Feldmoching-Hasenbergl auf.
Am günstigsten lebt es sich bislang noch im Münchner Süd-Osten: Dort findet sich der stadtweit niedrigste durchschnittliche Mietpreis. Mit 11 Euro. Allerdings notierten die Immobilien-Experten auch hier – in Berg am Laim, Trudering-Riem sowie Ramersdorf-Perlach – einen weiteren Anstieg um 2,1 Prozent.
Generell gilt für die einzelnen Bezirke: Je neuer die Wohnung, desto teurer die Miete. Das ist eigentlich nur im Raum Schwabing und Bogenhausen anders, wo Mieter für Altbauten mit 15 pro Quadratmeter immerhin 1,35 Euro mehr hinblättern als für neuere Gemäuer. Im Rest der Stadt hat sich eindeutig die Moderne durchgesetzt. Wobei die preiswertesten Neubauwohnungen noch im Münchner Westen stehen – da liegt die so genannte Medianmiete bei 12 Euro pro Quadratmeter.
Das obere Ende der Preisspanne: Im südlichen Stadtzentrum werden 15,50 Euro fällig. In der Altstadt, im Lehel oder der Ludwigsvorstadt verlangen Vermieter für neue Wohnungen teils sogar bis zu 30 Euro pro Quadratmeter.
Was ist noch teurer als mieten? Klar: kaufen. Bei Eigentumswohnungen war der Preisschub drastisch. Die angeboteten Kaufpreise lagen im Schnitt rund 13 Prozent höher als im Vorjahr. Wer vom Eigenheim träumt, muss mit Ausgaben von 3440 Euro pro Quadratmeter rechnen. In Schwabing und Bogenhausen sind die Angebotspreise seit Mitte 2010 sogar um mehr als 18 Prozent gestiegen. Teuer, teurer, München.
Die Mietpreise für alle Viertel im Überblick:
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