Der neue Gefangenen-Bus für die Polizei von innen

München/Ingolstadt - Über 900 Gefangenensammeltransporte führt die Bayerische Polizei jährlich durch. Im Rahmen dieser sogenannten “Verschubung” werden insgesamt etwa 30.000 Justizgefangene befördert. Der transportierte Personenkreis reicht vom abzuschiebenden, abgelehnten Asylbewerber bis zum Mörder. In Bayern sind zwei Polizeiinspektion mit dieser Aufgabe betraut.
Den nördlichen Bereich des Freistaats befährt die Polizeiinspektion Zirndorf. Für den südbayerischen Raum von Bad Reichenhall bis Nürnberg und von Neu-Ulm bis Straubing ist die Polizeiinspektion Schubwesen zuständig. Diese gehört organisatorisch dem Polizeipräsidium Oberbayern Nord an und ist räumlich in München-Giesing untergebracht.
Der Dienststelle stehen drei große Gefangenentransportbusse mit je 27 Sitzplätzen, ein kleinerer Schubbus mit 14 Sitzplätzen sowie mehrere VW-Busse zur Verfügung. Der dienstälteste Transportbus der PI Schubwesen zeigte sich zuletzt reparaturanfällig und wirtschaftlich unrentabel.
Nach 20 Jahren und knapp einer Million gefahrener Kilometer Laufleistung hat das Polizeipräsidium Oberbayern Nord den Schubbus nun in den “Ruhestand” versetzt. Im Anschluss an eine europaweite Ausschreibung erfolgte im Februar 2012 die Bestellung des Nachfolgemodells.
Heute, neun Monate später, überreichte Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger symbolisch einen Zündschlüssel an Polizeihauptkommissar Gerhard Weikersdorfer, den Leiter der Polizeiinspektion Schubwesen.
Der Omnibus mit einem Wert von 455.000 Euro verfügt über diverse technische Neuerungen, um bis zu 27 Gefangene in Zellen sowie vier Begleitpersonen zu befördern.
Die Neuanschaffung glänzt im Vergleich zum Vorgänger mit zeitgemäßer Ausstattung, u. a. Abstandsregelung, Antiblockiersystem, Automatikgetriebe, Elektronischem Stabilitätsprogramm, Klimatisierung von Zellen und Betriebsbereich, Videoüberwachung sowie weiterer aufgabenbezogener Sicherheitsausstattung.