Der neue Blitzatlas: Hier werden Münchens Temposünder gejagt

Der Blitzatlas 2009 zeigt, in welchen Straßen die Münchner Polizei besonders häufig kontrolliert. Dieses Jahr wurden vor allem in der Ingolstädter Straße Temposünder gejagt. Wo noch, zeigt unsere interaktive Karte.
von  Abendzeitung

Der Blitzatlas 2009 zeigt, in welchen Straßen die Münchner Polizei besonders häufig kontrolliert. Dieses Jahr wurden vor allem in der Ingolstädter Straße Temposünder gejagt. Wo noch, zeigt unsere interaktive Karte.

MÜNCHEN Die – für Autofahrer – gute Nachricht zuerst: In München wird um rund ein Viertel weniger mobil geblitzt als noch vor zwei Jahren. Aber: Nach wie vor werden die Radaranlagen meist da aufgebaut, wo leichte Beute zu erwarten ist. Und nicht, wo es zu vielen Unfällen wegen überhöhter Geschwindigkeit kommt. So das Fazit von Mobil in Deutschland. Der Verein hat im Blitzatlas 2009 zusammengefasst, wo in München wie viel kontrolliert wird.

Mobil-Chef Michael Haberland bringt es auf den Punkt: „Geblitzt wird da, wo weniger passiert. Wo viel passiert, wird weniger geblitzt.“ Diese Schlussfolgerung ergibt sich für Haberland aus der Gegenüberstellung von Blitz- und von Unfallstraßen. Bei den jeweiligen Top Ten gibt es nämlich nur drei Übereinstimmungen. Aber immerhin: Beim Blitzatlas 2007 gab es noch gar keine.

Spitzenreiter in der Gunst der Tempo-Kontrolettis ist in diesem Jahr die Ingolstädter Straße. Dort wird, rechnet man die Blitzermeldungen der Münchner Privatradio-Stationen hoch, fast flächendeckend überwacht – 320 Mal pro Jahr. Auf den Plätzen folgen Wasserburger Landstraße, Menzinger Straße und Ifflandstraße (siehe Karte unten).

Für Haberland ist das „eine wirkliche Zumutung“. Denn eines zeigt sich anhand des neuen Zahlenwerks deutlich: „Die beliebtesten Straßen unserer Verkehrshüter sind meist zweispurige Ein- und Ausfallstraßen, auf denen viel Verkehrsfluss von Berufspendlern stattfindet – und auf denen man sich gut für Radarkontrollen positionieren kann.“

Für Mobil in Deutschland wird damit das falsche Signal ausgeschickt – nämlich das des Willens zum Abkassieren. „Wir wollen aber, dass da geblitzt wird, wo am meisten passiert“, so der Vereinsvorsitzende. Polizei und Kreisverwaltungsreferat zeigten sich bei diesem Thema aber leider recht beratungsrestistent.

Massive Kritik übt Haberland an der Aufrüstung Münchens mit fest installierten Blitzanlagen. Neben dem – gerade scharf geschalteten – Gerät am McGraw-Graben sind das vor allem die „24 hochmodernen Geisterblitzer“ im Richard-Strauss-Tunnel. Der Mobil-Chef: „Sicherheit hat Priorität. Aber muss denn ein so moderner Tunnel wirklich derart hochgerüstet werden?“

Rudolf Huber

Hier lauern immer wieder die mobilen Blitzer


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