Der Monster-Stau: Münchens Autofahrer stehen

Die Baustellen in der Stadt werden jetzt im Sommer immer mehr. Auf einigen Strecken reihen sich die Verkehrshindernisse nahezu aneinander. Zeitweise geht nichts mehr. Wo es besonders kritisch ist.
von  Christian Pfaffinger

München - Grad zäh is: Münchens Straßen gleichen gerade eher Standspuren als pulsierenden Verkehrsadern. Vor allem zu den Pendlerzeiten stauen sich die Karossen in die Stadt hinein. Blech an Blech, bis der Fuß auf der Kupplung einschläft. Und von oben herab brennt die Sonne.

Sie meint es nicht bös, kann aber durchaus was dafür: Sommerzeit ist Baustellenzeit. Weil es für gewisse Arbeiten trockene Tage braucht und auch die Ferien nahen, wo viele Münchnerinnen und Münchner ohnehin auswärts weilen werden. Drum wird jetzt aufgerissen und abgesperrt.

Die Folge: Monster-Staus. Gerade vom Südwesten her ist es seit dieser Woche richtig zäh. Am Mittleren Ring reihen sich in diesem Bereich die Baustellen aneinander. Und das, wo hier schon seit Längerem zwei Mega-Baustellen den Verkehr ins Stocken bringen.

Am Luise-Kiesselbach-Platz sorgt die Dauerbaustelle immer noch für Enge. Zum G7-Gipfel war der neue Tunnel zwar schon mal offen, damit die Staats- und Regierungschefs bei schlechtem Wetter vom Helikopter auf die Straße ausweichen hätten können. Für alle anderen wird er aber erst ab Ende Juli befahrbar sein. An der Oberfläche wird noch bis 2017 gearbeitet.

Und kurz darauf folgt der Trappentreutunnel. Dort läuft seit einiger Zeit die aufwendige Instandsetzung, bei der etwa neue Fluchtüren eingebaut wurden. Derzeit werden Fahrbahnen saniert. Deshalb sind tagsüber nur zwei Spuren, nachts sogar nur eine Spur pro Fahrtrichtung offen. Wenn dann nach der Donnersbergerbrücke noch eine Demo an der Nymphenburger Straße den Verkehr zusätzlich aufhält, kann es schon mal dauern.

Am Montag gab es an mehreren Orten in der Stadt teils kilometerlange Staus. Grund war neben den zusätzlichen Pendlern zum Wochenstart auch, dass zwei entscheidende Baustellen neu dazugekommen sind. Die erste an der Tegernseer Landstraße in Giesing. Seit Montag ist zwischen der Silberhorn- und der Grünwalder Straße abschnittsweise gesperrt. Es wird an der Straße, an Tramgleisen und Haltestellen gewerkelt. Und schon von der Autobahn 95 von Süden her staut es sich in die Tegernseer Landstraße hinein.

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Die zweite kritische Baustelle ist in der Landsberger Straße, die seit Montag ab der Grasserstraße (Höhe Hackerbrücke) stadteinwärts komplett gesperrt ist. Hier werden Haltestellen und Radlwege erneuert. Und: Diese Baustelle liegt quasi eingezwickt zwischen der Großbaustelle Trappentreutunnel und einer weiteren Baustelle in der Bayerstraße. Wer kann, sollte die innere Landsbergerstraße als Autofahrer oder Radler also tunlichst meiden.

Zwei Daten machen allerdings Mut: Die Sommerferien, weil dann weniger los ist. Und die Wiesn, weil bis dahin vieles fertig sein muss.

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